Tiger liegen auf Ampeln und Wörter sind auf Geräusche reduziert: Maximal gedehnte Tonkörper, die mein Gesicht entlang streichen, Augen berühren, die nicht mehr offen bleiben wollen. Ich kenne die Regeln noch, ich weiß, es ist ernst, wenn die Finger vom sachten zum unversteckbaren Zittern übergehen, aber heute liegt es nicht an fehlender Zuckerzirkulation im Körper, es liegt an den Stunden, die er schlaflos im Dunkeln gelegen hat. Schlaf ist der Prätext, den ich durch den Tag trage, meine Signalstörung im Kopf, ein fernes Ereignis.
Meine Damen und Herren, wir präsentieren: degenerierten Mutbestand und Hypersensibilität angesichts des Begriffs „Hoffnung“. Sicher, da gibt es Bücher und Ratschläge: glasstarre Vokabeln, unlesbare Hinweise. Nachts hab ich Gewebeproben von gestern im Mund, Tumultgedanken von dem, was fehlt.
Es bringt nichts, um Hilfe zu fragen, in mir ist keine Angst, bloß Erwartung. Die Erwartung, dass ich aus dem Gehen ins Fallen komme, am Ende eines weiteren Tages, an dem es keine feste Größen mehr gibt. Nur Lichtfleckentanz beim Versuch, den Blick scharfzustellen. Nur einen Hofstaat von Ameisen auf meiner Haut. Nur ständig wechselnde Namen, zurück gedrehte Reflexe, Tauwetterkontingent und schmatzende Absätze. Bauchige Schatten, rutschige Hände, wabernde, pochende Muster auf fremden Jacken und Mündern. Schottergedanken: sobald ich versuche, die Realität mit Koffein anzuschieben, schlagen die Bedeutungen aus.
Ich stelle mir vor: ich könnte reisen im Schlaf, könnte die Erinnerung ablegen, im Kielwasser der Jahre. Mein Herz wäre mehr als Zirkulationsorgan; es gäbe mehr als Dienstgeräusche von sich. Mein Lied würde die Farbe wechseln. Ich stelle mir vor: Aufwachen hätte mit frei gelegtem Lächeln zu tun.