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13.01.2013 rss Internet Archive

Lamettasturm Es ist ja nicht so, dass niemand auf den Straßen wäre, da gibt es die gut Bemützten, die alternden Paare und Eltern, mit rastlosen Gesichtern, erschöpft vom Geschenkrausch, die entlang der dunklen Eingänge taumeln. Jetzt ist alles dicht, alles zu, letzte Glühweinbecher stehen verwaist auf den Tischen des Weihnachtsmarkts, der jetzt Geisterstadt ist; die Krippenfiguren lehnen nach vorn, als wollten sie fallen, mitten aufs regennasse Pflaster. Von oben blinken Lichter, Schneemanngerippe am Ku’damm, mit leeren Warenkörben. Wirklich trostlos wird es erst, wenn man nichts mehr besorgen, sich nicht mehr ablenken kann. Blinkende Schneemänner, LED-Tropfen an den Bäumen, keine einzige ausgefallene Birne in den Lichterketten, alles funktioniert, alles hält sich aufrecht, falls doch noch jemand darauf schaut, falls einer nachprüft, ob auch nach Ladenschluss Haltung bewahrt wird. Vor der Restwärme der Läden kauern die Betüteten, fleckige Plastiktüten voller Hab und Gut, fast schon obligatorische Krücken, die Erinnerung an Amputation. Graue Gesichter, Fledermausaugen, die sich nicht aufhellen bei den mageren Eurostücken, die in ihre Kaffeebecher fallen. Sie ernten die Gehetzten ab, die Gehetzten, die Löwenköpfen in Restaurants zustreben, ihren Reservierungen, den 75 % auf Pelz nachspüren, den weihnachtsreduzierten Hundejäckchen. Sie ernten, aber es hat keine Bedeutung, für keinen von ihnen. Es ist zu warm, zu warm für diesen Tag, aber mir bleibt kalt unter drei Kleiderschichten. Mit jeder verstreichenden Viertelstunde wird das Licht gedimmt, herunter gedreht, jetzt ist offiziell deklarierte Familienzeit, wer jetzt noch draußen ist, ist Verlorener, und für Verlorene gibt es keine Lichtspiele, keinen Lamettasturm, hier gibt es nichts zu sehen: bitte gehen Sie weiter. Bilddank an Thomas Wilson.


26.01.2013 rss Internet Archive

Lamettasturm Es ist ja nicht so, dass niemand auf den Straßen wäre, da gibt es die gut Bemützten, die alternden Paare und Eltern, mit rastlosen Gesichtern, erschöpft vom Geschenkrausch, die entlang der dunklen Eingänge taumeln. Jetzt ist alles dicht, alles zu, letzte Glühweinbecher stehen verwaist auf den Tischen des Weihnachtsmarkts, der jetzt Geisterstadt ist; die Krippenfiguren lehnen nach vorn, als wollten sie fallen, mitten aufs regennasse Pflaster. Von oben blinken Lichter, Schneemanngerippe am Ku’damm, mit leeren Warenkörben. Wirklich trostlos wird es erst, wenn man nichts mehr besorgen, sich nicht mehr ablenken kann. Blinkende Schneemänner, LED-Tropfen an den Bäumen, keine einzige ausgefallene Birne in den Lichterketten, alles funktioniert, alles hält sich aufrecht, falls doch noch jemand darauf schaut, falls einer nachprüft, ob auch nach Ladenschluss Haltung bewahrt wird. Vor der Restwärme der Läden kauern die Betüteten, fleckige Plastiktüten voller Hab und Gut, fast schon obligatorische Krücken, die Erinnerung an Amputation. Graue Gesichter, Fledermausaugen, die sich nicht aufhellen bei den mageren Eurostücken, die in ihre Kaffeebecher fallen. Sie ernten die Gehetzten ab, die Gehetzten, die Löwenköpfen in Restaurants zustreben, ihren Reservierungen, den 75 % auf Pelz nachspüren, den weihnachtsreduzierten Hundejäckchen. Sie ernten, aber es hat keine Bedeutung, für keinen von ihnen. Es ist zu warm, zu warm für diesen Tag, aber mir bleibt kalt unter drei Kleiderschichten. Mit jeder verstreichenden Viertelstunde wird das Licht gedimmt, herunter gedreht, jetzt ist offiziell deklarierte Familienzeit, wer jetzt noch draußen ist, ist Verlorener, und für Verlorene gibt es keine Lichtspiele, keinen Lamettasturm, hier gibt es nichts zu sehen: bitte gehen Sie weiter. Bilddank an Thomas Wilson.


27.01.2013 index Internet Archive

Lamettasturm Es ist ja nicht so, dass niemand auf den Straßen wäre, da gibt es die gut Bemützten, die alternden Paare und Eltern, mit rastlosen Gesichtern, erschöpft vom Geschenkrausch, die entlang der dunklen Eingänge taumeln. Jetzt ist alles dicht, alles zu, letzte Glühweinbecher stehen verwaist auf den Tischen des Weihnachtsmarkts, der jetzt Geisterstadt ist; die Krippenfiguren lehnen nach vorn, als wollten sie fallen, mitten aufs regennasse Pflaster. Von oben blinken Lichter, Schneemanngerippe am Ku’damm, mit leeren Warenkörben. Wirklich trostlos wird es erst, wenn man nichts mehr besorgen, sich nicht mehr ablenken kann. Blinkende Schneemänner, LED-Tropfen an den Bäumen, keine einzige ausgefallene Birne in den Lichterketten, alles funktioniert, alles hält sich aufrecht, falls doch noch jemand darauf schaut, falls einer nachprüft, ob auch nach Ladenschluss Haltung bewahrt wird. Vor der Restwärme der Läden kauern die Betüteten, fleckige Plastiktüten voller Hab und Gut, fast schon obligatorische Krücken, die Erinnerung an Amputation. Graue Gesichter, Fledermausaugen, die sich nicht aufhellen bei den mageren Eurostücken, die in ihre Kaffeebecher fallen. Sie ernten die Gehetzten ab, die Gehetzten, die Löwenköpfen in Restaurants zustreben, ihren Reservierungen, den 75 % auf Pelz nachspüren, den weihnachtsreduzierten Hundejäckchen. Sie ernten, aber es hat keine Bedeutung, für keinen von ihnen. Es ist zu warm, zu warm für diesen Tag, aber mir bleibt kalt unter drei Kleiderschichten. Mit jeder verstreichenden Viertelstunde wird das Licht gedimmt, herunter gedreht, jetzt ist offiziell deklarierte Familienzeit, wer jetzt noch draußen ist, ist Verlorener, und für Verlorene gibt es keine Lichtspiele, keinen Lamettasturm, hier gibt es nichts zu sehen: bitte gehen Sie weiter. Bilddank an Thomas Wilson.


25.06.2013 rss Internet Archive

Lamettasturm Es ist ja nicht so, dass niemand auf den Straßen wäre, da gibt es die gut Bemützten, die alternden Paare und Eltern, mit rastlosen Gesichtern, erschöpft vom Geschenkrausch, die entlang der dunklen Eingänge taumeln. Jetzt ist alles dicht, alles zu, letzte Glühweinbecher stehen verwaist auf den Tischen des Weihnachtsmarkts, der jetzt Geisterstadt ist; die Krippenfiguren lehnen nach vorn, als wollten sie fallen, mitten aufs regennasse Pflaster. Von oben blinken Lichter, Schneemanngerippe am Ku’damm, mit leeren Warenkörben. Wirklich trostlos wird es erst, wenn man nichts mehr besorgen, sich nicht mehr ablenken kann. Blinkende Schneemänner, LED-Tropfen an den Bäumen, keine einzige ausgefallene Birne in den Lichterketten, alles funktioniert, alles hält sich aufrecht, falls doch noch jemand darauf schaut, falls einer nachprüft, ob auch nach Ladenschluss Haltung bewahrt wird. Vor der Restwärme der Läden kauern die Betüteten, fleckige Plastiktüten voller Hab und Gut, fast schon obligatorische Krücken, die Erinnerung an Amputation. Graue Gesichter, Fledermausaugen, die sich nicht aufhellen bei den mageren Eurostücken, die in ihre Kaffeebecher fallen. Sie ernten die Gehetzten ab, die Gehetzten, die Löwenköpfen in Restaurants zustreben, ihren Reservierungen, den 75 % auf Pelz nachspüren, den weihnachtsreduzierten Hundejäckchen. Sie ernten, aber es hat keine Bedeutung, für keinen von ihnen. Es ist zu warm, zu warm für diesen Tag, aber mir bleibt kalt unter drei Kleiderschichten. Mit jeder verstreichenden Viertelstunde wird das Licht gedimmt, herunter gedreht, jetzt ist offiziell deklarierte Familienzeit, wer jetzt noch draußen ist, ist Verlorener, und für Verlorene gibt es keine Lichtspiele, keinen Lamettasturm, hier gibt es nichts zu sehen: bitte gehen Sie weiter. Bilddank an Thomas Wilson.