1 Version

HTML-Ansicht

10.05.2010 rss Internet Archive

Was sich wie Sterben anfühlt, ist eine Lüge. Ich weiß; ich hoffe darauf. Die Restkraft, die sich aus... Was sich wie Sterben anfühlt, ist eine Lüge. Ich weiß; ich hoffe darauf. Die Restkraft, die sich aus den Knochen saugt, mich blass gesprochen zurück lässt, schleicht zurück unter die Haut, nach einer neuen Weile, einer neuen Welle Fiebertraum. Der Hals liegt in Mull; unterm Federbett werden Vorsätze gefasst - zurück ins Greifbare, aber kein Schritt ins Vergangene führt zur Pflichtübung Festigkeit; meine Füße wurzeln woanders, wurzeln im Straucheln, wurzeln in Verachtung für aus Badewasser ragendem Bauch, für die Brustwipfel, für die Dreifaltigkeit des Fetts. Man muss dem Feind keine Wange hinhalten, wenn er längst den Körper besetzt hat, man muss nicht nach Frieden fragen. Zu viele Fragezeichen. Ich will die Worte und Tage zurück nehmen. Dein Schwarz auf Projektionsflächenweiß. Ich bin die Miss Universum der inneren Werte, ich habe dieses gewisse Nichts, das mich unsichtbar oder andere wütend macht. Kannst du es sehen, sind wir schon da? Schau mir ins blasse Kindergesicht, mach dir mein Alter bewusst, den fehlenden Abschluss, den fehlenden Mut. Mach dir bewusst, dass ich mich abgeschnitten habe von der Außenwelt. Vielleicht hat sie an Fahrt aufgenommen, aber sie greift nicht nach mir; ich sitze hinter fleckigem Fensterglas und schaue nach unten, den Bolzenschussworten entgegen, die beteuern, dass ich diejenige bleibe, die das mit dem Leben nicht kann. Reib dir den körnigen Frischkäse meines Versagens ins Auge, taste dich blind. Das Wunder hält haus; das Unversehrte bricht sich keinen Weg durch gekrümmtes Fleisch. Jeder Versuch, zu halten, was zu fassen ist, ein Griff ins Splittern, ins Morsch. Die Ausrede, es nicht besser gewusst zu haben, gilt nicht. Es ist immer etwas in dir, das es besser weiß, du hast bloß nicht damit aufgehört, es mundtot zu machen. Umstell meine Stimme im Spiegel, den episch kratzenden Atem, das Testbild im Kopf. Ich habe gesucht nach dem, der mich trifft und markiert, habe mich ins Fremde gewrungen, die Stirn schmerzfrei geschoren. Das Herz in der Schleusenkammer eröffnet das Feuer; das Manöver heißt Rückzug. Ich suche nicht mehr. Worte wiegen nichts Vergangenes auf. Das Sprechen entfällt. Anchor by Lenaah