Naor spricht
Ich weiß nicht, wohin es mich treibt. Die Flucht beginnt immer am selben Ort, hinter verbarrikadierter Stirn, mit Blick auf den Vorgarten, in dem Planen über fröstelnden Blumenbeeten liegen, die Ränder unbedeckt wie die Haut eines ungewollten Gastes, über den man eine Decke wirft in der Hoffnung, dass er bald wieder verschwindet.
Ein weiblicher Gast, dessen Haar sich hinter den Ohren hervor lockt, spitzbübisch wie ihr Blick, wenn ihre Hand auf Reisen geht, neue Routen auf meiner Hautlandkarte absteckt. Ihre Worte sprechen von Leichtigkeit und legen sich schwer auf die Lider. Sie gibt dem Morgen die Brust, weil sie glaubt, dass Zeit das Fremde von meinem Blick schält. Sie hat nicht verstanden, dass es bei mir nur verschenkte Hände geben kann, keine Selbstverständlichkeiten, kein Später.
Ich falte meine Worte zusammen, schiebe sie zurück ins Dunkel des Mundraums, für den Tag, an dem ich mutig genug sein werde, nicht nur die Tür zu öffnen.
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