Wer seid ihr schon gewesen, als ihr wer sein konntet? In meinen Händen: dein nasses Gesicht. Ich dachte, das Weinen läge schon hinter dir, ich dachte, du seist längst taub geworden, kein ausgewinkelter Laut, keine Salzschemen in Augenwinkeln, bloß scharf umgrenzte Bildspuren und Rätsel nur noch im Schlaf. „Wenn einer verloren ist und nichts davon weiß - ist er dann verloren?“ Wir beide, ein Duell der Fragezeichen. Deine Fragen waren die besseren Antworten und Hemden und Hosen unsere Augenzeugen. Wir fielen langsam. Wir beide, gestern, aber meine Worte wissen um dich und die Möglichkeit eines Lächelns am Morgen. Angst verschiebt jedes Zentralgestirn und bleibt immer am selben Ort. Angst macht alles unmöglich, außer sich selbst. Ich will die alten Geschichten in den Keller tragen, unter Tapeten legen, unter Putz. Ich will mich mit dir unter dem Mond herum treiben. Was draußen schläft, kann Heimat sein. Was draußen schläft, ist ein Wir, das sich nichts mehr vorzuwerfen hat. Komm nach draußen; nimm meine Handvoll Jubel. Kursivwortdank an Chiasmus