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15.02.2014 index Internet Archive

Maybe not Es gab diese Zeit, weißt du? Ich drehte die Musik auf, um meine Gedanken nicht mehr hören zu müssen. Ich warf mich auf den Boden, schlug mit dem Kopf gegen die kühlen Fliesen, um endlich einen guten Schmerzgrund zu haben. Ich lag im Bett, die Jalousien herunter gelassen, der Soundtrack dieser Tage leiser als ein Seufzen. Ich war ein Tier, das im Dunkeln, im Schweigen lebte. Meine Welt waren Bettdecken und Fußböden, ich atmete unter Laken, auf Linoleum. Das kleine Lichtrund auf meinen Fotos verriet, dass mein Leben maximal unter einer Schreibtischlampe stattfand. Ich war ein Nachtkurier mit gelblicher Haut, presste meine Stirn gegen den Bildschirm, als sei er eine Hand, die mir Gutes wollte. Wenn ich nur geduldig genug wäre, dachte ich, wenn ich so still halten könnte, als würde keine Zeit vergehen. Wenn ich regungslos auf meinem Bett läge und ganz flach atmete. Dann würdest du zurückkommen. Aber währenddessen habe ich mir aus dem Internet eine eigene Stadt zusammen geklaubt, habe Silben auf mein Kleid genäht, ein Steppbett aus Sätzen, ein Kokon aus Buchstaben, der mich warm hielt. Später kamen Freunde dazu. In manchen Nächten wandern deine Worte noch durch meinen Körper. Aber langsam lernt er, dir nicht mehr zuzuhören.


18.03.2014 rss Internet Archive

Maybe not Es gab diese Zeit, weißt du? Ich drehte die Musik auf, um meine Gedanken nicht mehr hören zu müssen. Ich warf mich auf den Boden, schlug mit dem Kopf gegen die kühlen Fliesen, um endlich einen guten Schmerzgrund zu haben. Ich lag im Bett, die Jalousien herunter gelassen, der Soundtrack dieser Tage leiser als ein Seufzen. Ich war ein Tier, das im Dunkeln, im Schweigen lebte. Meine Welt waren Bettdecken und Fußböden, ich atmete unter Laken, auf Linoleum. Das kleine Lichtrund auf meinen Fotos verriet, dass mein Leben maximal unter einer Schreibtischlampe stattfand. Ich war ein Nachtkurier mit gelblicher Haut, presste meine Stirn gegen den Bildschirm, als sei er eine Hand, die mir Gutes wollte. Wenn ich nur geduldig genug wäre, dachte ich, wenn ich so still halten könnte, als würde keine Zeit vergehen. Wenn ich regungslos auf meinem Bett läge und ganz flach atmete. Dann würdest du zurückkommen. Aber währenddessen habe ich mir aus dem Internet eine eigene Stadt zusammen geklaubt, habe Silben auf mein Kleid genäht, ein Steppbett aus Sätzen, ein Kokon aus Buchstaben, der mich warm hielt. Später kamen Freunde dazu. In manchen Nächten wandern deine Worte noch durch meinen Körper. Aber langsam lernt er, dir nicht mehr zuzuhören.