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27.07.2014 index Internet Archive

Treibsandmoment Und dann stehst du in einer Bahn, unter schlecht gelaunten, schlecht riechenden Menschen, starrst ins blasser werdende Licht und erinnerst dich, dass dort draußen alles weitergeht, egal, ob du an der richtigen Haltestelle aussteigst oder stundenlang durch die Stadt fährst, immer im Kreis - in der Richtung, die deine Gedanken nehmen, die unbeantworteten Fragen in deinem Kopf. Was, wenn du nicht ausreichst, nicht für das duldsame Lächeln in einem Büro, nicht für eine Hand, die in deiner liegen bleibt, nicht für einen Abschied vom Wachliegen, Nacht für Nacht, nicht für das Selbst- und das Vorsorgen; nicht für den Mut, den es braucht. Was, wenn du die Notfalltasche unter deinem Bett nicht antastest, weil du gar nicht mehr anders kannst als zu flüchten, sobald dir jemand zu nah kommt. Was, wenn du nur dich noch ein paar Schrecksekunden lang ans Lachen wagst, das laute, dreckige, unzensierte. Was, wenn du begreifst, dass du seit Jahren vor den gleichen Fragen wegläufst. Was, wenn du den Staub von Gestern nicht abschütteln kannst, weil du versuchst, so zu tun, als wäre alles nicht so schlimm gewesen. Als hätte es keinen Schmerz gegeben, gestern, als hätte es keines der großen Worte gegeben, vor denen du wegläufst, aus Angst, dass du nicht mehr aufstehen kannst, sobald sie einmal in deinem Mund liegen, schwer, scharfkantig. Was, wenn sie genau deswegen nicht aufhören, diese Treibsandmomente, in denen du nur zuschauen kannst, wie die Welt dich überholt, dich zurücklässt, irgendwo dort, wo dich niemand mehr kennt. Bilddank an aspire the senses.


15.10.2014 rss Internet Archive

Treibsandmoment Und dann stehst du in einer Bahn, unter schlecht gelaunten, schlecht riechenden Menschen, starrst ins blasser werdende Licht und erinnerst dich, dass dort draußen alles weitergeht, egal, ob du an der richtigen Haltestelle aussteigst oder stundenlang durch die Stadt fährst, immer im Kreis - in der Richtung, die deine Gedanken nehmen, die unbeantworteten Fragen in deinem Kopf. Was, wenn du nicht ausreichst, nicht für das duldsame Lächeln in einem Büro, nicht für eine Hand, die in deiner liegen bleibt, nicht für einen Abschied vom Wachliegen, Nacht für Nacht, nicht für das Selbst- und das Vorsorgen; nicht für den Mut, den es braucht. Was, wenn du die Notfalltasche unter deinem Bett nicht antastest, weil du gar nicht mehr anders kannst als zu flüchten, sobald dir jemand zu nah kommt. Was, wenn du nur dich noch ein paar Schrecksekunden lang ans Lachen wagst, das laute, dreckige, unzensierte. Was, wenn du begreifst, dass du seit Jahren vor den gleichen Fragen wegläufst. Was, wenn du den Staub von Gestern nicht abschütteln kannst, weil du versuchst, so zu tun, als wäre alles nicht so schlimm gewesen. Als hätte es keinen Schmerz gegeben, gestern, als hätte es keines der großen Worte gegeben, vor denen du wegläufst, aus Angst, dass du nicht mehr aufstehen kannst, sobald sie einmal in deinem Mund liegen, schwer, scharfkantig. Was, wenn sie genau deswegen nicht aufhören, diese Treibsandmomente, in denen du nur zuschauen kannst, wie die Welt dich überholt, dich zurücklässt, irgendwo dort, wo dich niemand mehr kennt. Bilddank an aspire the senses.