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Jede Farbe beißt sich fest, wenn du dich erinnerst, dass du sie zum letzten Mal siehst. Jedes Geräusch nimmt dich in den Blick, das Licht steigt dir hell in die Nase - die schönste, klarste Warnung. Du hast nicht geschlafen, sondern Stickstoffpreise verglichen, in deinem kleinen, kalten Raum fiele Stickstoff wie ein Vorhang zu Boden, an seinem Saum lägst du, der Schlaf käme mit ruhiger Endgültigkeit, vielleicht ein Lächeln zum Schluss, die Gewissheit, dass Stille käuflich bleibt.
Der Morgen postiert sich im Kopf wie eine Armada. Schmerz im Blocksatz hinter der Stirn, von 200 Arten Kopfschmerz gehören dir heute 27, eine Nuance für jedes Jahr. Neben dir rumoren Nadeln, Doppelstockbetten für Kanülen, rumort ein Pflaster noch auf dem Arm. Der Sonograph wie ein Fossil, massiv und schweigend, das Warten auf den Schatten des Arztes in der Tür, ein Schatten, der sich in den Augenwinkeln fest wächst, ein Schatten, der bestimmt, ob du auch dieses Mal davon kommst, dich aus der Matrix geschlossener Räume und Zyklen hinaus biegen kannst. Kurs nehmen auf ein nächstes Jahr: die nautische Zielgerade. Du atmest ja noch, bewegst dich noch, auch nach Wochen, Monaten ohne Schlaf, der Schlaf zu nennen wäre; zu welcher Besinnung solltest du kommen?
Du hast dich selbst aufs Spiel gesetzt und gewonnen. Ein letztes Würgen über den Blutresten, die du zurück lässt, als Beweis dafür, dass deine Wunde Wirklichkeit ist, aber nicht mehr die Waffe.
(Du kannst noch nicht gehen, es gibt noch Dinge zu sagen, zu schreiben, es gilt noch Versprechen einzulösen, Versprechen von Freude.)