Unter der Decke erkenne ich mich: immer noch Tier, das im Dunkeln lebt. Es wundert mich, dass mein rasendes Herz den Baumwollstoff nicht nach oben katapultiert. Wenn, wie es so schön heißt, alles zusammen kommt, bleibt nur eine Frage übrig: ob es weitergeht, trotz Allem. Ob ich überlebe, ein weiteres Mal. In allen Zimmern, in denen ich je gelebt habe, lag ich unter zu schweren Decken und fasste im Fieber Vorsätze. Morgen würde ich die richtigen Gefühle und Fertigkeiten haben. Morgen würde ich einen Ort finden, an dem ich besser sein könnte. Morgen würde meine Stimme weiter tragen als ins Leere. Aber mein Gespür für die Welt blieb heiser; es kratzt nur an den glänzenden Oberflächen fremder Dinge und Gesichter.

Ich habe die Einsamkeit nicht genutzt, habe keine Vogelstimmen auseinander halten gelernt; es gibt kein Geräusch, aus dem ich Wind- oder Feindrichtung lesen könnte. Meine Augen tränen noch immer, wenn es draußen hell wird. Sie erinnern mich daran, wie versiegelt mein Körper über Jahre gelebt hat, versiegelt in einem einzigen Raum: ein genau abgemessenes Traumterritorium.

Begreifen beginnt im Nacken, es vibriert, bis der Hals den Kopf nicht mehr oben halten kann. Es wandert die Wirbelsäule entlang, bebt in Ober- und Unterschenkeln. Als kröche etwas durch mich hindurch, ein Klopfen, ein Zeichen.

Es ist, als kniete ich an einem Beckenrand, der Atem taucht abwärts, zu einer Münze am Grund. Zu den verschlissenen Menschen vergangener Jahre, zu Therapeuten und Liebhabern, zu noch zuckenden Resten warmer Worte, zu ungelesenen Briefen und Büchern. Zum Wissen, dass ich nicht aufhören kann, Geschichten vom Scheitern zu erzählen.

you`ll curse yourself for the things you haven`t done