May 2011
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Notfallherz
Auf dem rosa Zettel steht „Notfall“, deswegen soll ich nicht mit den anderen fernsehen und Automatenwasser trinken, sondern auf einer Trage liegen, dem Aufnahmetresen gegenüber, in Blickweite. Weißes Papierknistern zwischen dem harten Polster und mir, Hygienevorschrift. In dieses Knistern lege ich mich, versuche, unauffällig zu atmen, als sei ich Kind und presste mich auf einen Feldboden, gefallen...
May 4th
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April 2011
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Der Wein ist clean. Wir bestellen Ente, die schwimmen und singen kann und ernten gebackenen Tofu. Später feilschen wir um Sonnenbrillen und der Abend gibt uns ein Eis aus - unserem Schokoladenlächeln entkommt niemand. Auf der Oberbaumbrücke steht ein Mann im Uringestank und mixt Mojitos; ein schmerbäuchiger Engländer hält uns eine Socke unter die Nase, er will gegen Spenden Osterhase spielen. Die...
Apr 25th
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Du bist Glück der übelsten Sorte
♫ In deinen drei Worten schläft der Sommer.
Apr 18th
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passivraucher asked: Es gibt ein Mädchen, dass mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Sie macht mich hilflos, weil ich manchmal das Gefühl bekomm, sie mag mich genauso wie ich sie, aber es gibt so viele Situationen, in denen ich glaube, ich bin nur ein großes Spiel für sie.Ich werde nicht schlau aus ihr. Heute habe ich Postkarten gebastelt und ich werde ihr eine per Post schicken, aber ich finde nicht...
Apr 18th
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Du brauchst niemanden, der dich rettet. Du brauchst jemanden, der dich an den Menschen erinnert, der du sein kannst.
Apr 2nd
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March 2011
3 posts
Als könnte man mich einfach weglassen
Schwarzlicht ist der neue Stern Bethlehems. Vinylpolsterung und Schlieren im Blick, Schweiß macht auf vertraulich. An den rot getünchten Wänden leere Goldrahmen und vor den Fenstern der Morgen; wir haben gute Gründe, dunkle Tücher davor zu hängen. Die Spüle zum Tresen umfunktioniert; davor ein paar Zwanzigermädchen, die glauben, tiefgründig gucken zu können, dabei würde müde schon reichen. Das...
Mar 31st
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Wir sind süchtig danach, zu verschwinden.
[Dieser Blog wächst in euren Händen, unter euren Blicken. Jedes Wort: für euch, und die Freude. Mit euch: herzhoch springen] Schau in die Kühle. Ein Lächeln wächst ungefragt zwischen den Mündern. Etwas verschiebt sich, dieser Abend nimmt uns vorweg. Kein Donner zu hören; nur Löffelpoltern auf Glas, Paukenschlag Eis auf der Zunge und Sahnerinnsal am Hals. Es gibt nichts, was gegen Herzschwäche...
Mar 28th
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Melancholie ist unwiderstehlich mit ihrem dünnen Hemd und den halb geöffneten Lippen. Melancholie schlägt sacht gegen deine Schenkel und etwas Nasses taumelt nach unten. Melancholie legt einen Fransenschal nachlässig um deine Handgelenke, ehe sie dir ohne Vorwarnung den Mund verschließt. Walnussgeschmack. Dringlichkeit. Deine Nasenspitze glänzt von Melancholie, und du gehst ihr leicht von der...
Mar 25th
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Vielleicht können deine Gespenster meine in die Flucht schlagen. Dank an Modest Mekisch
Mar 14th
3 notes
Dieses Leben ist die Geschichte, die du nicht erfinden kannst. Dieses Leben ist der Ort, wo du überwinterst, wo du immer neue Unmöglichkeiten in fremde Ohren flüsterst und das Lächeln des Gefesselten lächelst, des Verletzten, der weiß, dass nichts Gutes zu erwarten ist. Der bereit ist, an jedes Versprechen zu glauben und an keins. (Dieses Leben ist für den, der nicht bleiben kann.) Dieses Leben...
Mar 13th
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Du bist zu gut darin geworden, dich zu foltern. Du schläfst nicht mehr, du verträumst die Tage und läufst nachts durch die Stadt. Deine Augen am Himmel fest gesaugt, deine Hände zerzauste Vögel, manchmal triffst du einen Fremdvertrauten, der sie halten kann, manchmal lächelst du, aber das ist nur dein sichtbarer Teil. Du schüttelst kein Wir mehr aus dem Handgelenk; ein Gegenüber bedeutet nur...
Mar 9th
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February 2011
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Die Stelle, an der wir angefangen haben, läuft im Repeat – ich spule nach vorn. Pflichtteil Traum: Wir brauchen die Wunden nur, um uns am nächsten Morgen zu erinnern, dass wir bereit waren, uns zu verletzen. Aber was verstehen wir schon vom Träumen, unsere Worte gehorchen uns nicht mal im Schlaf. Der Alltag ist ein strapaziertes Paradies. Wir haben Urlaubsgesichter aufgesetzt, wir sind ...
Feb 28th
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Nimm meine Handvoll Jubel.
Feb 21st
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Wir bauen eine Höhle aus Kapuzen. Darunter züchten wir Glücksmoleküle. Seine Zunge schmeckt jedes Mal neu. Ich hatte mit einer Liste begonnen. Hustensirup, Schwarzbrot, Vanillepudding… bei Anis-Kümmel-Plätzchen hörte ich auf. Manchmal greifen wir nach Weidenkätzchen, wenn Äste uns streifen. Sie müssen entschuldigen, wir sehen nicht gut. Wir tragen keine Brillen; Sprach- und Sehzentrum...
Feb 20th
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Vorsommern
Im Wasser altern Enten geräuschlos. Wir beide: ein Gang über Land. Aus Fruchtfleisch fliegt eine Deklamation deinem Hals entgegen. Husten in Schwellerwartung vor gelbschwarzem Rauschen, pelzigem Staunen, willkürbefreit. Deine Interimhand schlägt aus und vergisst, faltet sich blattlos zusammen, faltet sich ädrig über meinem fragezeichnenden Bauch. Wer ist das du in mir, was ist sein Tanz, halten...
Feb 19th
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In welcher Sprache hast du gelernt, was „böse“ bedeutet? Wovon bist du überzeugt? Für welche Sucht hast du dich entschieden? An wem misst du dein Glück? Was verzeihst du einem anderen nicht? Was verachtest du an dir? Worauf bist du stolz? Mit wem fühlst du? Bilddank an Maxie Fischer
Feb 15th
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Make love your war
Ich bin die, die dein Dunkel plündern wollte und unter dem Gewicht deiner Worte zu Boden ging. In dich wollte ich kriechen, wie eine Krankheit. Wie die Krankheit, die ich bin. Und ja, vielleicht waren wir weit oben, umschwirrten Worte den Lampenschirm, reihten sich ein paar gelungen gesetzte Vokale ins Zwischenfeld. Vielleicht haben wir Freudensynonyme zusammengerafft und damit den Blick aufs Ende...
Feb 1st
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January 2011
4 posts
In meinem Kopf Fliegenpilzgemüse - die Füße wollen mit dem Straucheln nicht aufhören. Ich brauche fremde Hilfe, um mir ein Bein zu stellen. Kartenhausgedanken. Herz Bube fängt Feuer. Du sprichst in slow motion, deine Worte legen sich wie Geister vors Fenster. Die Luft atmet sich schwer. Dein Blick: morgenbetont, einsichtslos. Die Tür schließt zu leise, als dass ich glauben könnte, dass du je in...
Jan 30th
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Wir dösen im Sand. Bis auf weiteres treiben wir noch; wir wiegen nichts. Im Dorfkern ist die Milchstraße zu Butter geronnen, wir streuen Mandeln und Muscheln aus, fein gemahlen beißen wir uns mit Bedacht blutig. Im brennenden Hals dein Lichtschnitt, mundgenau. Der Blick tastet sich kadaverblau nach oben, eingedunkelte Stufen empor, im weißlich geschuppten Flur erwacht das Fangnetz meiner Tür und...
Jan 26th
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Warum ist es so anstrengend, du zu sein? Wie bestrafst du? Welche drei Komplimente hörst du am häufigsten? Wen kannst du ernst nehmen? Welchen Traum hast du beerdigt? Was hätte ich bei dir zu befürchten? Welcher Mensch hat dich besser gemacht? Was kann dich trösten? Bilddank an ASAS
Jan 20th
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“In meiner Hand liegen drei Wünsche und ich frage mich, ob Sparsamkeit nicht eine Form von Sterben ist.“ Ich habe an mir selbst gespart, an der Möglichkeit von Freude. Stranden an schuldlosen Fingern, an Brüsten unter Spitzenhemdchen und geweißten Schatten unter den Augen - ich war eine Spitzfindigkeit zwischen schafblutroten Lippen und wollte gerettet werden. Aber wer retten will, spürt...
Jan 1st
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December 2010
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Ich bin mein eigener Baum. Mandelkronen und Luftpost zu einem Stern weit oben. Ich habe nicht mitgemacht, niemanden gefragt, was passend wäre. Für Verwandte, für mich. Die müden Blicke der Verkäufer galten mir nicht. Kein knisterndes Geschenkpapier, kein entnervt zurecht gezupftes Klebeband, kein Zorn, keine Eile. Sich umspülen lassen von stoßenden Armen, tretenden Füßen und zurück kehren in eine...
Dec 25th
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November 2010
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Atemwechsel
In der Mitte deines Feuerwerks stehe ich, unsere Idee verkohlt, verträumt zu meinen Füßen. Heimat riecht komisch, wenn sie verblasst. Sie nagt noch kurz an den Zehen wie eine späte Flut. Es ertrinkt niemand. Es wird nur gestutzt, geschluckt und weiter draußen, verbannt, verborgen in Lippen und Lungen. Das hier ist die Zeit des Entsetzens, zwischen leuchtenden Buden und Augen. Ich verliere meine...
Nov 18th
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October 2010
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und das hier ist jetzt.
Ich habe diese Zeit nicht gewählt, und auch diese Stadt nicht, aber ich bin dort das geworden, was bei mir als groß durchgehen muss. Heute wollte ich sie mir erlaufen, ein weiteres Mal. Ein erstes Mal. Vorbei am Begräbnisinstitut, über dem eine Uhr behauptet, es sei kurz vor zwölf, vorbei an Taubenresten am Boden, und dann plötzlich, mitten in der Fußgängerzone, ein Klavier und ein Junge in...
Oct 18th
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September 2010
3 posts
Deine Worte sind in der Stadt und machen mich hilflos. Einen rußigen Atemzug lang sprichst du uns warm, blitzt eine Möglichkeit zwischen meinen Beinen auf. Ich kämpfe, um unversehrt zu bleiben. Ich will Trümmer sehen und vergessen, dass wir alle Ruinen entstammen. Mein Blick ist geschient und stutzt sich schlecht geputzten Fenstern entgegen. Nimm mich mit nach draußen, in den Regen, den Wind....
Sep 23rd
8 notes
Wir sind Frischfleisch und wohnen in Abstellkammern, in Konjunktiven, mit Notstromaggregaten. Auf der Fensterbank stehen Töpfe; neben der Matratze schlafen Toilettensitze. Wir zwirbeln Bärte und Bauchspeck. Wir schreiben Hausarbeiten über Spielsucht bei Exilkoreanern. Wir haben keinen Abschluss, aber wir sind Masters of Reflection. Wir sind auf- und abgeklärt, wir bleiben ruhig bei dezidierten...
Sep 12th
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Was ich mir vorstelle: vierfüßige Schatten, windzerfetzte Sätze. Eingekofferte Gegengedanken. Keine Stirn, kein Nabel liegt in Falten. Dein Mund ist weich geworden; du leimst Worte zusammen, sagst mich dir auf. Keine Zwischentöne, kein Larvenfieber. Was ich mir vorstelle: Haarpochen auf deinen Armen, Sandlachen und wenn du nur deine Hand in meine schiebst, ist es wie Ficken.
Sep 3rd
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August 2010
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ListenKomm und besuch mich im Poetenladen
Aug 21st
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July 2010
2 posts
Salzkrustenmund
Kann man machen, die Hände ins Spiel bringen, in Laufrichtung drücken, Weißfleckenschmerzstellen. Kann man machen, sich nach unten arbeiten, nach unten wirtschaften, Lippen spreizen, Hauteingänge frei lecken, kann man machen, mit spröden Härchen im Weg und feuchter Nasenspitze kann man, ein Seufzen vielleicht, ohrenfüllend und ein Schmatzen vielleicht, dem Schweißfleisch geschuldet. Und ein paar...
Jul 26th
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Twitter-Persönlichkeitstest
Wie reagierst du auf technische Probleme? a) Du kreischst, z.B.:”Der Drucker ist beschäftigt? Ich etwa nicht? ICH ETWA NICHT?!” b) Du hast keine Probleme, du hast ein I-Phone. c) Du summst fröhlich ein Lied in Leetspeak, während deine Hände in vertrauten Computereingeweiden wühlen. Womit verdienst du dein Geld? a) Du studierst noch oder arbeitest zu Hause, damit du genug Zeit für...
Jul 6th
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June 2010
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trash can lullaby
“Fick mich” auf Kleinmädchenstirn geschrieben, bademantelndes Weiß über baumelnden Beinen. Ich bin keine von denen, ich habe nichts zu berichten von strammen Brüsten und Koffern, von Meersalzgeruch und Hautverschränkung. Ich biete Antennenblick aus ungeputzten Fenstern, Tage in ungewaschenen Hemden, mit kastaniensträhnigem Haar und unstetem Blick. Atmen heißt suchen, Fragezeichen...
Jun 22nd
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March 2010
4 posts
Bleib, wo du schweigst - es steht noch ein Morgen aus und er, in der Ferne, geht mit mir durch den Tag. Bilddank an André Horenburg
Mar 26th
Darf ich fragen?
Wer zieht dich aus? Wer putzt dir die Zähne? Wer hält aus, was du an dir nicht erträgst? Ist der Satz “Ich verstehe dich” eine Lüge? Ist es ein Ziel, nirgendwo ankommen zu wollen? Wann nimmst du dich ernst? Was willst du? Taugst du zum Leben? Bist du erleichtert, wenn man dich durchschaut? Lässt sich von diesem Tag mehr erwarten, als dass er dem vorherigen nicht gleicht? Was macht dich...
Mar 6th
Mar 6th
2 notes
Jede Erkenntnis über jemand anderen ist ein Vorurteil.
Mar 5th
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