Version vom 07.07.2011


HTML-Ansicht



post 71308119562 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDie Venen der Blätter, versuchsweise. Dunkelrote Blütendolden, wie frisch benutzte Tampons. Weiß... Die Venen der Blätter, versuchsweise. Dunkelrote Blütendolden, wie frisch benutzte Tampons. Weiß getupfte Vogelscheiße auf Straßengrau. Steinbraune Häuserfassaden. Über allem der Geschmack von Luft auf der Zunge. Mehlige, kartoffelige Kleinstadtluft. Es ist fast fünf und vielleicht habe ich Angst vorm Schlafen. Vor dem Ort, an dem ich bin, wenn ich träume. Vor meiner Stille. Wenn jemand im Internet fragt, wie geht es dir, erwartet er eine Geschichte. Weil ich in diesem Moment jeder Mensch sein kann, mache ich mich ein bisschen dünner, ein bisschen erfolgreicher, ein bisschen souveräner. Ich suche niemanden für eine Nacht – ich will dieses bessere Selbst nicht nur für eine Nacht sein. Spiegelfronten malen ein Gesicht, das ich nicht kennen will. Ich wasche niemanden, der mir fremd ist; es reicht nur für ein Tasten, Händeschmirgeln. Keine Tür schwingt auf, kein warmes Wort wird gestreut. Wenn ein Kind mit zehn Jahren den Tanz nicht zur Körpersprache gemacht hat, wird es nie zu den Professionellen gehören. Wenn ich bis jetzt nicht gut genug bin - wie lang soll ich warten? Gibt es Menschen, die nicht zum Leben taugen? Schmerz ist der einzige Grund, meinen Körper ernst zu nehmen. Er ist ein Souvenir, die Erinnerung daran, mich einmal gern gehabt zu haben. Ein Geist, den ich mir auf den Rücken stemmen will, mit dem ich fort gehen will, in eine andere, bessere Stadt. Grünglas von gestern Nacht bricht sich an meinem Morgenkinn. Bierlicht im Sonnenaufgang. Mein Haar ist staubig und Weinen klingt seltsam laut in leeren Straßen. Es ist mir egal, was diese Welt von mir will. Ich will eine Stimme, die mir sagt, dass es in Ordnung ist, ein Zuhause zu brauchen. Und dass ich endlich aufhören kann, danach zu suchen.


post 672237262319 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveWahrscheinlich kannst du nicht fassen, wie schnell die Jahre vergangen sind, Tove, warum sollte es... Wahrscheinlich kannst du nicht fassen, wie schnell die Jahre vergangen sind, Tove, warum sollte es dir besser gehen als mir. Wie stellst du dir mich vor? Vielleicht bin ich ein alter Bibliothekar mit Nickelbrille, der nachts die Seitenzahlen der Bücher überprüft, nicht bei Kerzenlicht, das wäre zu gefährlich. Vielleicht bin ich Waffenhändler und überschlage die Leben, die ich zu verantworten habe, wenn ich nicht schlafen kann. Vielleicht bin ich Bäcker und sorge dafür, dass die Normalen ihren Tag wie gewohnt beginnen können. Die Normalen, mit ihren Brötchen und beruhigenden Frisuren, die ein Leben ohne Mobiltelefon für kompliziert halten, die für einen Strauß Blumen vier Wochen Rückgaberecht erwarten, die Normalen, die glücklich vor sich hin leben wollen, für eine bessere Statistik. Die Normalen, die ihren Kick durch Reflexion bekommen, aber verdammt noch mal, Alufolie reflektiert auch. Am stumpfsinnigsten ist es, etwas Sinnvolles tun zu wollen. Vielleicht dauert mein Gestern für immer, wie Murakami sagen würde, könntest du ihn noch lesen, ernst nehmen, Murakami mit seinem strapazierten hard-boiled-wonderland. Hat das Leben uns überstimmt, Tove? Reichen unsere Fünf-Minuten-Fluchten nicht mehr, die Zigarette nicht, der immer zu bittere Kaffee nicht, die Fünf-Minuten-Illusion, nur juristisch erwachsen zu sein? Hast du die Suche nach nostalgischen Metaphern für Musik durch Interpretennamen ersetzt, hast du das erste Auto gekauft, bist in eine eigene Wohnung gezogen, eine Kellerwohnung mit viel Ruhe und Plattensammlung, dein eigenes, strapazierfähiges Semi-Paradies? Hast du festgestellt, dass Reisen nicht mehr reicht, um Erinnerungen zu produzieren, und dass der Alltag schweres Handwerk ist? Der Pflichtteil heißt Träumen, Tove, und vielleicht bist du ein Versager geworden, aufgeschwemmt im bodenständigen Gefühl volljähriger Sätze: Dem Glauben, das Richtige zu sagen. Scheitern kann man an den einfachen Dingen. Scheitern heißt, deine Traurigkeit nicht mehr zu brauchen, scheitern heißt, dass alles an seinem Platz ist. Scheitern ist primitivste Zufriedenheit, Scheitern ist Routine - du weißt, dass du selten noch stürzt, aber immer weißt, wohin du fallen wirst. Scheitern heißt, dass dir die Fragen ausgehen, die wichtigen Fragen. „Was habe ich zu erzählen?“ Ich kann nicht mehr blindlings ins Leere schreiben, nicht mehr über die Grammatik straucheln und an Ideen ohne Boden. Es gibt Wichtigeres als das Schreiben, sonst gäbe es nichts, worüber man schreiben kann, eines Tages, nicht heute. Ich schreibe nicht mehr. Das hier ist nur die Einleitung zu einem Brief an dich, Tove, eine Einleitung, mit der du mich finden kannst. „Was verstehst du unter leben?“


post 66972623786 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveJede Geschichte beginnt mit einer Flucht. Ich habe nach dir gesucht in meinen Händewanderschaften.... Jede Geschichte beginnt mit einer Flucht. Ich habe nach dir gesucht in meinen Händewanderschaften. Bahnsteige, die in der Hitze dampften. Sonnenschirme über ungezählten Cafés. Schneegestöber vor Neubauten. Straßen und Feldwege. Herrenlose Luftballons über ausgebrannten Tankstellen. Meine Feuersohlen und fremdkalte Nasen im Regen. Glitschige Satinbettwäsche und Gastfreundschaft zwischen den Beinen. (Haut ist bloß eine abwaschbare Oberfläche). Du warst jeder meiner Jahreszeitjungen. Sommerehe und Wintertrost. Schmale und wulstige, eckige und runde Finger. Jeder Schwanz in meinem Mund hat dir gehört, jedes Foto, milchig unter Klebefilm, hat von deinem Lächeln erzählt. Mit dir wollte ich bleiben. Dir ein Wir in den Hals beißen. Aber “du” ist nur ein Wort, es spricht nicht für mich und ich gehe, als wäre es nicht für immer. Bild via Sina Kampfer


post 356911355511 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDie Stelle, an der wir angefangen haben, läuft im Repeat – ich spule nach vorn. Pflichtteil Traum:... Die Stelle, an der wir angefangen haben, läuft im Repeat – ich spule nach vorn. Pflichtteil Traum: Wir brauchen die Wunden nur, um uns am nächsten Morgen zu erinnern, dass wir bereit waren, uns zu verletzen. Aber was verstehen wir schon vom Träumen, unsere Worte gehorchen uns nicht mal im Schlaf. Der Alltag ist ein strapaziertes Paradies. Wir haben Urlaubsgesichter aufgesetzt, wir sind Rucksacktouristen im Land des Suffs und pilgern uns elend. Die Nacht fällt vor uns auf die Straße, unser “Wir” kriecht auf allen Vieren. Mein Körper kennt 142 Worte für Schmerz, sage ich und sehe dir zu, wie du weg schaust. Die Kompassnadel auf deiner Haut schlägt in die falsche Richtung aus. Deine Zehen sind am Boden fest getackert, an deiner Überzeugung, dass am Ende doch alles gut wird. Diese Überzeugung, die dir ein Leben, wie du es führst, nicht austreiben kann. Du weißt nicht, wie man fällt. Hunt your karma down. Ich wurde nicht dazu geboren, mich kurz zu fassen. Ich wurde nicht geboren, um es dir leicht zu machen. Ein Herz ist kein brennbares Material. In meinem Gesicht steht ein unbeholfen gemaltes Lächeln und sagt: „Ich habe nicht gut für mich gesorgt.“ Ich wünschte, ich wäre besser im Leben. Ich wünschte, ich könnte deinen Daumen in meinen Mund schieben und schlafen.


post 57982175184 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet Archive04:00 am Die nachtschwarzen Wände und Fenster, als wimmelten unzählbare Ameisen darauf, ein einziges Pochen und Krabbeln, aber selbst ein Heer von Skorpionen wäre nicht so gefährlich wie das, das in mir schläft. Ich bin ein Geist, der durch dein Zimmer streift, während du träumst, während dein Bauch sich hebt und senkt, dieser Bauch, auf den ich meine Hände vergeblich gelegt habe, als könnte dein Atmen mich ruhig stellen. Es heißt, man muss sich mit der Angst verbrüdern, aber ich kann kein Blut sehen. Meine Hände ballen sich in den Hosentaschen zum Vaterunser; der Mond legt sich schräg. Gespensterherzen liegen im Dunkeln, dort, wo nichts mehr sichtbar ist. Ein Herz kann man nicht in der Dunkelkammer entwickeln, hast du einmal gesagt, und ich wusste nichts zu antworten - du verstehst meine Sprache nicht, du bist einer von denen, die leben und ich bin die, die nicht schlafen kann. Meine Wimpern schlagen langsamer mit jeder weiteren durchwachten Nacht. Hinter mir liegen Versuche. Tee und Bier. Blank polierte Toilettenbrillen und Geschirr. Autogenes Training und progressive Muskelentspannung. Joggen und Rennen. Selbsthilfeparolen auf Zettel schreiben und unters Kissen stopfen. Beim Versuch, sie unter deinem schlafschweren Körper hervor zu zerren, wische ich mir die nächste Handvoll Regen aus dem Gesicht. Schlaf bestimmt alles in seiner Abwesenheit. Kein Schlaf ist mein Stalingrad. Die Minuten schießen wie Kanonenkugeln an mir vorbei, jede Stunde ein Streifschuss, ich blute aus allen Poren und die dampfende Tasse Milch fällt mir aus der Hand, so wie mir mein Ich aus der Hand fällt. Was ich verschüttet habe, war vielleicht ein Traum. Bilddank an Emily


post 554899603921 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDas Meer schickt Blaufrequenzen aus. Dieser Tag ist kein Farbfehler; wir staunen Küsten und... Das Meer schickt Blaufrequenzen aus. Dieser Tag ist kein Farbfehler; wir staunen Küsten und inhalieren Wolken. Möwenrundflug statt Mittagsschlaf. Wir werden vom Wind bestürmt; unsere Sohlen erzählen sich Sandgeschichten, erzählen von Eiscreme und Sonnenkugelbäuchen. Auf unserer Decke liegen Wäschenester; Fische sind uns voraus. Wir umschwimmen die Quallen mit ihren aufgeschwemmten Gesichtern, wir betasten Muschelnähte und lassen uns von Marienkäfern trocknen; sie arbeiten im Schichtdienst auf unseren Armen. Der Horizont kocht Schiffsmeldungen ein: Heute sammeln wir Himmelsrichtungen. Bilddank an Lucy Muskalunge


post 519527310614 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveNotfallherz Auf dem rosa Zettel steht „Notfall“, deswegen soll ich nicht mit den anderen fernsehen und Automatenwasser trinken, sondern auf einer Trage liegen, dem Aufnahmetresen gegenüber, in Blickweite. Weißes Papierknistern zwischen dem harten Polster und mir, Hygienevorschrift. In dieses Knistern lege ich mich, versuche, unauffällig zu atmen, als sei ich Kind und presste mich auf einen Feldboden, gefallen in einem Krieg ohne Waffen. Die anderen werden nach und nach aufgerufen, ein Lokalgangster mit angeschossener Hand, ein kleines Mädchen mit blau geprügelten Augen, eine dicke Mutter mit noch dickerem Sohn und Magenschmerzen. Neben mir sammeln sich weitere Tragen. Festgeschnallte alte Menschen, Faltengesichter und schreiverzerrte Münder. Krankenschwestern verteilen Spritzen und barsche Worte; währenddessen schlägt mein Herz, mein Notfallherz, immer schneller und nimmt mir die Luft. Ich kann keinen Notruf abgeben, weil dafür die Luftnot zu groß ist und ich frage mich, ob es das jetzt war. Ob ich in der Sterilität eines Krankenhauses sterbe, ohne etwas zurück zu lassen, das bleibt. Immerhin: ich weine, also lebe ich noch. Die Ärztin, die schließlich auftaucht, ist klein und pummlig, sie fragt, ob ich eine Patientenverfügung hätte oder einen Organspendeausweis und lässt mich dann auf meiner Trage in ein Dreierzimmer rollen, die Pfleger sind gesichtslos vor meinem Tränenvorhang und legen Kabelverbindungen zu piepsenden Monitoren, Monitoren, die auf mich aufpassen sollen, weil ich das offensichtlich nicht mehr kann. Der restliche Tag unterteilt sich in Blutentnahmen, die Pflasterreste an Armen, Händen und Füßen sehen wie Vereisungen aus, eine davon herzförmig: ein Ballonherz an einer Schnur. Die zwei Frauen neben mir fallen sich gegenseitig ins Wort - wenn sie nicht von Königsfamilien sprechen, dann von Einsamkeit. Ich versuche, mir einzureden, dass das Plätschern in ihren Urinbeuteln wie ein Bach klingt und dass ihr Erbrechen vorm Frühstück nur gesund sein kann; der Toast ist ohnehin kalt und hart wie das Braun der unberührten Schränke. Wir sind verkabelt, wir können nichts außer warten. Immerhin: ich bekomme Besuch. Der Besuch sitzt neben mir auf dem schmalen Bett, unter uns Plastik, ein Schutz gegen alles, was flüssig und menschlich ist. Der Besuch legt mir seinen Kopfhörer ans Ohr, Low singen „Try to sleep“ und die Blutdruckmanschette zieht sich zusammen, lässt meine Hand ein Stück seinen Oberschenkel nach oben wandern. Mit dem Besuch neben mir kann ich schlafen. Der nächste Morgen bringt wenig Neues: Mit meinem Herz stimmt etwas nicht. Vielleicht wohnt in ihm immer noch jemand, den es nicht gibt.


post 493145126612 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDer Wein ist clean. Wir bestellen Ente, die schwimmen und singen kann und ernten gebackenen Tofu.... Der Wein ist clean. Wir bestellen Ente, die schwimmen und singen kann und ernten gebackenen Tofu. Später feilschen wir um Sonnenbrillen und der Abend gibt uns ein Eis aus - unserem Schokoladenlächeln entkommt niemand. Auf der Oberbaumbrücke steht ein Mann im Uringestank und mixt Mojitos; ein schmerbäuchiger Engländer hält uns eine Socke unter die Nase, er will gegen Spenden Osterhase spielen. Die Canons der Hipstermädchen sind ihre eigene Persiflage, zwinkernd kuscheln sie sich an wehende Polyesterblusen, baumeln gegen verschwitzte Leggins. (Wir wären ja alle gern zerbrechlich.) Das schwimmende Hostel erfüllt western standards, die Lounge bleibt trotzdem unbesetzt, ein Floß in Armyfarben treibt vorbei, der Kapitän trägt Ray-ban und zeigt den Mittelfinger nur, weil sein in die Jahre gekommenes baby ihn knipst. Wer mir zu nah kommt, muss küssen. Ich lecke Morgen in deine Augenbrauen. Die Bäume sind Vogelherbergen, eine Katze legt den Kopf schräg, wir lenken sie mit Miauen ab. Die machen Liebe, kichert es aus der Nähe, und ich denke, bei Bukowski würde das heißen, er fickte sie durch.


post 47170944917 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDu bist Glück der übelsten Sorte ♫ In deinen drei Worten schläft der Sommer.


post 428949875313 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDu brauchst niemanden, der dich rettet. Du brauchst jemanden, der dich an den Menschen erinnert, der... Du brauchst niemanden, der dich rettet. Du brauchst jemanden, der dich an den Menschen erinnert, der du sein kannst.


post 426861605212 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveTrösten können kleine Dinge; ich suche nach den großen. Trösten können kleine Dinge; ich suche nach den großen.


post 416529080811 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveWir sind süchtig danach, zu verschwinden. [Dieser Blog wächst in euren Händen, unter euren Blicken. Jedes Wort: für euch, und die Freude. Mit euch: herzhoch springen] Schau in die Kühle. Ein Lächeln wächst ungefragt zwischen den Mündern. Etwas verschiebt sich, dieser Abend nimmt uns vorweg. Kein Donner zu hören; nur Löffelpoltern auf Glas, Paukenschlag Eis auf der Zunge und Sahnerinnsal am Hals. Es gibt nichts, was gegen Herzschwäche spricht; sie sichert das Gelände für uns. Ich wache neben dir auf dem Boden auf; wir zählen zu denen, die nachts am besten blühen. Wir zählen zu denen, die süchtig danach sind, zu verschwinden. Wenn man es sagen dürfte, ich würde sagen: In unseren Fingerkuppen schläft Licht. Bilddank an momentofchange3.tumblr.com


post 409714611510 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveMelancholie ist unwiderstehlich mit ihrem dünnen Hemd und den halb geöffneten Lippen. Melancholie... Melancholie ist unwiderstehlich mit ihrem dünnen Hemd und den halb geöffneten Lippen. Melancholie schlägt sacht gegen deine Schenkel und etwas Nasses taumelt nach unten. Melancholie legt einen Fransenschal nachlässig um deine Handgelenke, ehe sie dir ohne Vorwarnung den Mund verschließt. Walnussgeschmack. Dringlichkeit. Deine Nasenspitze glänzt von Melancholie, und du gehst ihr leicht von der Hand. Melancholie tariert Vermissen aus und schnitzt den Morgen grobkörnig vor dein Gesicht. Ihre Schönheit wiegt schwer; sie schmeckt nach allem, was falsch ist in dir. Melancholie bringt dir bei, alles zu verstehen und wenig besser zu machen. Mit ihr lebst du auch dieses uneingestandene Jahr. Manchmal nimmt dein Atem zwei Stufen auf einmal, aber in ihrem Land bleibt nichts übrig, als sich zu verirren. Melancholie macht dein Herz zu einem üblen, einem unerkundbaren Ort. Bilddank an weloveillustration.tumblr.com


post 383899301810 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveVielleicht können deine Gespenster meine in die Flucht schlagen. Dank an Modest Mekisch Vielleicht können deine Gespenster meine in die Flucht schlagen. Dank an Modest Mekisch


post 38752337369 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDieses Leben ist die Geschichte, die du nicht erfinden kannst. Dieses Leben ist der Ort, wo du... Dieses Leben ist die Geschichte, die du nicht erfinden kannst. Dieses Leben ist der Ort, wo du überwinterst, wo du immer neue Unmöglichkeiten in fremde Ohren flüsterst und das Lächeln des Gefesselten lächelst, des Verletzten, der weiß, dass nichts Gutes zu erwarten ist. Der bereit ist, an jedes Versprechen zu glauben und an keins. (Dieses Leben ist für den, der nicht bleiben kann.) Dieses Leben ist wie dieser Tag immer dasselbe, dieser Tag beugt sich über dich und erklärt, du seist zu leicht, zu schwer gewesen. Dieser Tag geschieht nicht einfach. Dieser Tag zielt auf dich. Hol ihn heim und tausch sein Herz aus. Hör auf, vor deiner Stille Angst zu haben. Du bist spät dran. Mit dir.


post 37449027508 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveDu bist zu gut darin geworden, dich zu foltern. Du schläfst nicht mehr, du verträumst die Tage und... Du bist zu gut darin geworden, dich zu foltern. Du schläfst nicht mehr, du verträumst die Tage und läufst nachts durch die Stadt. Deine Augen am Himmel fest gesaugt, deine Hände zerzauste Vögel, manchmal triffst du einen Fremdvertrauten, der sie halten kann, manchmal lächelst du, aber das ist nur dein sichtbarer Teil. Du schüttelst kein Wir mehr aus dem Handgelenk; ein Gegenüber bedeutet nur Buchstabenhaufen, die du nicht verstehst, die dir in den nutzlosen Kopf starren und auf Echos warten. Eine Biografie steht der anderen gegenüber und weiß nicht, was tun. Du hast ein Zuhause gebraucht, so sehr gebraucht, dass es dir jetzt niemand mehr geben kann. Jede Berührung muss verschwinden in all dem, was fehlt. Dieses Fehlen hat dich zu dem gemacht, was du bist - eine Gestalt aus Regen. Lächeln ist nur Zwischenzeit, du gibst sie mit vollen Händen aus. Alles fällt dir aus den Fingern, dein Ich fällt dir aus den Fingern, der fremde Mund auf deiner Brust rafft noch ein paar Reste zusammen. Glück ist wie die Seele ein Betrug, du suchst sie umsonst. Du befragst das Gestern und weckst die letzten Dämonen auf. Sie scheren dich kahl, über blanke Haut rutscht Luft mit ihren heißjuckenden, ihren Läusegedanken. Aufkratzen hilft nicht, so wie nichts mehr hilft. Was Verzweiflung macht, lässt sich nicht beschreiben, weil sie alles lähmt - auch die Zunge. Bilddank an Allerleirauh


post 341152460311 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveWir bauen eine Höhle aus Kapuzen. Darunter züchten wir Glücksmoleküle. Seine Zunge schmeckt jedes... Wir bauen eine Höhle aus Kapuzen. Darunter züchten wir Glücksmoleküle. Seine Zunge schmeckt jedes Mal neu. Ich hatte mit einer Liste begonnen. Hustensirup, Schwarzbrot, Vanillepudding… bei Anis-Kümmel-Plätzchen hörte ich auf. Manchmal greifen wir nach Weidenkätzchen, wenn Äste uns streifen. Sie müssen entschuldigen, wir sehen nicht gut. Wir tragen keine Brillen; Sprach- und Sehzentrum unserer Gehirne sind rosarot getüncht. Meine Haarfarbe heißt wie seine Lieblingszahl: 65. Wir essen Tomaten, die in Gewächshäusern zur Welt gekommen sind. Seine Hände öffnen den Vorhang auf meiner Stirn. Sie riechen nach Mozzarella. Ich schließe die Augen und denke mir Basilikum dazu.


post 28987666399 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveIn welcher Sprache hast du gelernt, was „böse“ bedeutet? Wovon bist du überzeugt? Für welche Sucht... In welcher Sprache hast du gelernt, was „böse“ bedeutet? Wovon bist du überzeugt? Für welche Sucht hast du dich entschieden? An wem misst du dein Glück? Was verzeihst du einem anderen nicht? Was verachtest du an dir? Worauf bist du stolz? Mit wem fühlst du? Bilddank an Maxie Fischer


post 30118973689 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveMake love your war Ich bin die, die dein Dunkel plündern wollte und unter dem Gewicht deiner Worte zu Boden ging. In dich wollte ich kriechen, wie eine Krankheit. Wie die Krankheit, die ich bin. Und ja, vielleicht waren wir weit oben, umschwirrten Worte den Lampenschirm, reihten sich ein paar gelungen gesetzte Vokale ins Zwischenfeld. Vielleicht haben wir Freudensynonyme zusammengerafft und damit den Blick aufs Ende des Tunnels verstellt. Wahrheit verändert sich, während man nach ihr sucht. Life works every day und jeder Abschied ist für immer; erinner dich an das, was du mir nie gewesen bist. Klemm dir ein Lächeln ins Gesicht. Das hier ist die Zeit des Entsetzens und niemand bleibt unversehrt.


post 26394609818 crawl-Datum: 07.07.2011 rss Internet ArchiveIn meinem Kopf Fliegenpilzgemüse - die Füße wollen mit dem Straucheln nicht aufhören. Ich brauche... In meinem Kopf Fliegenpilzgemüse - die Füße wollen mit dem Straucheln nicht aufhören. Ich brauche fremde Hilfe, um mir ein Bein zu stellen. Kartenhausgedanken. Herz Bube fängt Feuer. Du sprichst in slow motion, deine Worte legen sich wie Geister vors Fenster. Die Luft atmet sich schwer. Dein Blick: morgenbetont, einsichtslos. Die Tür schließt zu leise, als dass ich glauben könnte, dass du je in mir gewohnt hast. Ich wasch deine Briefe auf 30 Grad, im Schleudergang fallen Mandelsplitterbomben durch Kehle und Magen. Ich werde mich nicht an dich erinnern. Mein Herz ist kein Stundenhotel und es wird einen Mund geben, in den ich meine Fragen legen kann. Bilddank an Maxie Fischer