post 243316034864 crawl-Datum: 22.09.2012rssthere’s a thought that can save your life. there’s a thought that can save your life.
post 241368525694 crawl-Datum: 03.06.2012rssIhr Herznasen,
ab heute gibt’s monatlich einen Text von mir bei Ocelot - dem Blog zum... Ihr Herznasen, ab heute gibt’s monatlich einen Text von mir bei Ocelot - dem Blog zum wunderbar(st)en neuen Buchladen Berlins. Der eröffnet übrigens am 9. Juni, kommt vorbei und feiert mit! :)
post 2401207699616 crawl-Datum: 03.06.2012rssLichtwechsel. Stell dir einen Kinosaal vor, in dem es niemanden gibt außer uns. Die Tiefe der Stille zwischen jedem Geräusch. Das Draußen bleibt, wo es hin gehört. Wir sitzen vorn, die Arme verschränkt, unsere Köpfe aneinander gelehnt, ein Versuch von Feuer. Lichtschnüre zu unseren Füßen und die Wände entlang, wir könnten für immer hier sitzen, denke ich, was war, wird nie aufhören, irgendwo platzen die immer selben Wunden auf, aber irgendwo öffnet sich auch immer etwas gen Morgen, irgendwo ereignet sich etwas, ereignen wir uns. Das hier ist Zukunft, in der ich weiß, dass ich alles schon mitgebracht habe, dass alles in mir eingeschrieben war. Wen ich lieben, an wem ich verzweifeln würde. Was ich zu sagen, zu schreiben hätte. Ein Stück Zukunft, in dem mir niemand näher sein konnte als du. Bilddank an tons of land.
post 2388775517614 crawl-Datum: 03.06.2012rssDie Lektion sterbender Menschen bleibt immer gleich. Wer stirbt, hat begriffen, dass es nichts... Die Lektion sterbender Menschen bleibt immer gleich. Wer stirbt, hat begriffen, dass es nichts weiter braucht, als das Meer zu sehen, ein letztes, ein bewusstes Mal zu tanzen, zu küssen, im Glück unter zu gehen. Wer stirbt, erzählt den Lebenden davon, damit sie nicht den gleichen Fehler machen. Aber sie machen ihn trotzdem. Vielleicht brauchen wir es deswegen noch immer, dieses Sterben. Bilddank an nothingpersonal.
post 234038557973 crawl-Datum: 03.06.2012rssUnd dann sitzen wir auf einer Hippiedecke, auf der Brücke, von der aus man die Stadt überblickt,... Und dann sitzen wir auf einer Hippiedecke, auf der Brücke, von der aus man die Stadt überblickt, Mojitos und Karten und Haare im Wind, und dann stolpert diese alte Frau uns entgegen und bleibt ruckartig stehen. Auf dem Rückweg ins betreute Wohnen, sagt sie, die Worte wollen nicht mehr so recht, nicht mehr so klar, weil sie den Nachmittagsausgang dazu genutzt hat, sich zu betrinken. Schön fände sie das, mit uns, sagt sie, weil sie sich vom Lachen täuschen lässt, unbeschwert, sagt sie, weil sie Lauras vernarbtes Gesicht nur von hinten sieht, weil sie nicht sehen kann, wie sehr Mel ihren Körper hassen gelernt hat und in wie vielen Kliniken ich darum gekämpft habe, heute noch am Leben zu sein. Sie sieht uns so, wie sie es braucht, um sich selbst bedauern zu können, sie sieht in uns ein Glück, das sie glaubt, nie gekannt zu haben. Mein Vater ist früh gestorben, sagt sie und wartet auf unsere Beileidsbekundungen und ich denke, das ist nicht dein ärgstes Problem, dein Problem ist, dass du nichts mehr hast, als dich an Samstagnachmittagen so zu betrinken, dass du nur noch torkeln und davon reden kannst, dass wir es auch mal schwer haben werden, dass wir daran denken sollen, jetzt schon, aber verdammt noch mal, an diesem Ort, den du uns an den Hals wünschst, sind wir längst gewesen. Bilddank an ania.
post 220606877845 crawl-Datum: 03.06.2012rssto the lost. Du kannst es nicht zustopfen, dieses Leck, egal, was du versuchst, Essen hilft nicht, so wie Hungern nicht geholfen hat, nicht einmal Menschen helfen, nicht einmal dieser eine Mensch, auf den alle warten, ohne Ausnahme. Du weißt noch immer nicht, wie das gehen soll, mit dem Leben, wie das gehen soll, Dinge hin zu kriegen. Einer von den Normalen zu werden. Du stellst dir Kinder vor, lichthelle Wohnungen, gefüllte Münder und Konten. Und dagegen du, zwischen den Kissen versunken, mit deinem Schlaflosgesicht, mit deiner mühsamen Arbeit am Wort, weil du nichts anderes kannst. Die Fremde spricht sich dir zu. Du weißt, dass du dem Gestern adieu sagen musst, aber die Straße legt sich nicht warm unter die Füße und die Stimmen von gestern sitzen dir im Genick, die Stimmen von heute, die selbst im Lachen ernst bleiben, weil sie auf das nächste “zu spät” warten, das nächste, noch unsichtbare Stück Schmerz, und das, was unsichtbar ist, macht immer am meisten Angst, unzählige Geister können davon Geschichten erzählen, lang gezogene Geschichten. während sie kalt in deine Haare atmen. Vielleicht essen Gespenster Äpfel am liebsten, das Knallen von Fruchtfleisch, Furchtfleisch im Mittelohr, und du hältst es für Kanonenlärm, du bist noch immer im Krieg. Trink auf dich. Trink auf uns. To the lost. Bilddank an jitt.
post 213835189286 crawl-Datum: 03.06.2012rssIch altere unter Wasser, vom Stuhl nebenan tropft dein zornblau gefrorenes Wort, eine leuchtende... Ich altere unter Wasser, vom Stuhl nebenan tropft dein zornblau gefrorenes Wort, eine leuchtende Signalspur im Mittelohr. Mit dir zu leben, heißt im Exil zu atmen. Ich war der Zufall, der dir gelegen kam; du warst mein Platz zum Schlafen. Ich altere unter Wasser, bislang bin ich ein halb ausgereifter Charakter, ein nachlässiges Spiel mit Jetztzeit. Mein Puls pocht zu langsam, aber da ist immer noch ein Druckimpuls, die Tonart für Aufbruch. Heute pumpt mein Herz dich mit letzter Kraft auf Abstand. Ich werde das Versprechen von Freude einlösen, mit irgendwem wird es Glück geben, Waldluft, in der Morgen wurzelt, mit irgendwem wird der Schlamm von gestern von den Füßen fallen. Mit irgendwem werde ich vorwärts gehen und zuletzt, vielleicht, furchtlos sein. Bilddank an Mikaylah Bowman.
post 2102647087013 crawl-Datum: 03.06.2012rssUnd dann kommt der Moment, in dem die Selbstschutzmaschine, die schon auf Autopilot lief, noch ein,... Und dann kommt der Moment, in dem die Selbstschutzmaschine, die schon auf Autopilot lief, noch ein, zwei Mal knattert und dann wird es still, dann pocht nur noch mein Herzschlag ins Ohr, zu schnell und zu blass sieht es aus, hier, am Ende des Tages. Der Blicksuchdurchlauf strandet an der Notfalltasche, dem kleinen Rucksack voller Dinge, die man braucht, wenn man sich nicht vergeben kann. Alles spielt nur noch die Rolle der anderen, die Rolle derer, die nachts nicht zerfetzt werden vom Gefühl, dass es vielleicht kein Morgen mehr gibt, dass dieser Körper endgültig zu müde ist, um ein weiteres Mal aufzustehen und in einen Tag zu gehen, der sich nicht lohnen wird, weil ich nicht dort bin, wo ich sein will. Weil niemand neben mir aufwachen wird, weil mich niemand an den Menschen erinnert, der ich gern geworden wäre. (Der Traum vom gelingenden Leben ist mein Lieblingssymptom.) Das ist der Moment, in dem ich in jedes fremde Gesicht auf der Straße schreien möchte, nimm mich mit, hol mich heim, wo auch immer das sein mag. Bilddank an liquid meth.
post 2053182838814 crawl-Datum: 03.06.2012rssfür L. und die anderen. und was, wenn ich immer noch wissen will, was du tust. und wie du es tust. wo du hin willst. wir haben uns verändert, aber wir sind immer noch internetmädchen, mit schönen fotos, die wir vorzeigen, und angst im bauch, die wir vorzeigen, aber nicht so, dass man uns verstehen könnte, wirklich verstehen. vieles ist anders und besser geworden, aber ich falle immer noch, weißt du, ich atme immer noch in diesem körper, der in regelmäßigen abständen SOS pulst und dann liege ich in meinem bett am rand der welt und versuche, mich zu erinnern, dass ich immer wieder aufgestanden bin. dass es weiter ging. ich will dir sagen, dass du mich so verdammt beeindruckt hast, mit allem, was du bist. mit deinem trotz, deiner wut und deiner freude. ich will nicht, dass du das aufgibst. ich weiß, dass du dich durchbeißen kannst, wenn du zornig genug bist. und ich will dich irgendwann mal oben sehen, in irgendeinem scheinwerferlicht, und dann will ich sagen, dass ich dich kannte. von anfang an.
post 204054743202 crawl-Datum: 03.06.2012rss„der letzte Wald vor unseren Herzen“ Dieser Abend ist nicht von ungefähr. Wir messen uns an Sommerregen: Reagenzblick und Wiesenzirkulation. Wir rutschen Kiefernintervalle entlang, ein schnell vergessener Verlust in den Knien. Über uns touren Eulen, wir schleichen an dunklen Liedern vorbei, dein Atem im Schlaf schmeckt nach Äpfeln. Waldnächte bedeuten uns Gott und der Morgen hievt sich nur für uns aus dem Schlick. Maulwurfshelden und die Mindesthaltbarkeit von Mücken, Waldpilzessenz und erdige Fingerkuppen: mit der ersten Post stellen wir euch Fuchsmomente zu . Bilddank an b1llionaire. Der Titel dieses Textes stammt von Ron Winkler.
post 204053224302 crawl-Datum: 03.06.2012rssAus dritter Ehe deiner Adjektive entstand das Wort „unversucht“. Aus dritter Ehe deiner Adjektive entstand das Wort „unversucht“.
post 194729759214 crawl-Datum: 03.06.2012rssRorschachtest auf dem Wasser:
ein halb volles Glas Enten,
eine Ahnung von Fisch zwischen Blättern... Rorschachtest auf dem Wasser: ein halb volles Glas Enten, eine Ahnung von Fisch zwischen Blättern und das lang gezogene Schweigen von Ästen. Es ist, als spannte sich Nebel unter den Wellen, das Glitzern von oben bloß stilles Alibi. Der Himmel ist wüstenblau und die Stadt ausgesperrt, erst eine Welt weiter legt sich Lachen ins Ohr, wird mein Knie Startbahn für Schmetterlinge.
post 193488499165 crawl-Datum: 03.06.2012rssJedes Geräusch, das du machst, ist traurig. Wenn du nicht nein sagst, wird es dein Körper tun. Unter meiner Bauchdecke strampeln noch immer die Wörter von gestern und jeder Tag trägt ein neues Stück Dunkel empor, einen neuen Notruf ins Blaue. (Nichts vernarbt, nie.) Zweifel sind Ureinwohner in meinem Kopf; sie behaupten, dass ich nichts so gut kann wie enttäuschen. Mit jedem kranken Jahr sinkt die Chance auf Heilung. Unversehrt sein, die neue und alte Unmöglichkeit. Frisch geschorene Gedanken am Morgen: Ich stelle mir vor, wie sich Müdigkeit auf deiner Haut ablagert, wie du versuchst, deine Augenringe auszuwaschen. Wie du dich unter deinem Auto vergraben wirst, als gäbe es dort den Himmel zu sehen. Das Heimweh nach Schutz erstickt jeden Raum. Meine Kraft habe ich für Sorgen verbraucht, in schlecht beleuchteten Nächten und an klebrigen Tagen. Vielleicht habe ich alles genommen, was du zu geben hast. Vielleicht bin ich Vampir geworden. Vielleicht fühle ich mich jedem unterlegen, der lebt. Bilddank an Christina Hope.
post 191238917403 crawl-Datum: 03.06.2012rssRaumvolumen Herz Als hätten wir schon immer hier gelegen, als wäre jede dunkelste Stunde nur ein Warten auf dich gewesen, jede Suchbewegung ein Hin zu dir, ich möchte in den Jahren zurück gehen und mich erinnern, dass es hell wird, da hinten, dass da mehr auf mich wartet, als nach unten zu wachsen. Dieser Tag schwimmt hinaus, um zurück zu kommen, wenn du nicht damit rechnest. Benenn ihn nach allem, was du vergessen wirst. Greif dir ein paar raue Erinnerungen, ein paar Antworten auf Fragen, die du nicht hören willst. Denk sie nach oben, nach draußen, in die dämmernde Luft. Und hol sie nicht zurück. Als hätte ich schon immer hier neben dir gelegen, in diesem Zimmer, diesem Raumvolumen Herz, als hätte ich schon immer gewusst, dass ich in deinem Gesicht jede Falte, jedes Runzeln wachsen sehen will, dass meine Hand in deine gehört, dass ich an deinen Schultern heimwärts lehne.
post 1845845542010 crawl-Datum: 03.06.2012rssÜber allem Trauern den Moment verpassen, wenn die Wunde bereit ist, im weichen Gewebe des Bauches... Über allem Trauern den Moment verpassen, wenn die Wunde bereit ist, im weichen Gewebe des Bauches unterzugehen. Platz zu machen. Über allem Schmerz von gestern vergessen, dass Dinge besser geworden sind. Über allem gerettet werden wollen nicht einsehen, dass es dafür zu spät ist. Im besten Sinn.
post 182072647032 crawl-Datum: 03.06.2012rssNur ein paar stille Tage, seufzt du und lügst. Du willst nicht ohne die Gewissheit sein, dass es nur... Nur ein paar stille Tage, seufzt du und lügst. Du willst nicht ohne die Gewissheit sein, dass es nur ein Fingerschnippen, ein paar getippte, geflüsterte Worte dafür braucht, dass etwas zerstört wird. Dass du zerstörst. Verletzen, um wenigstens der erste zu sein, weil jeder betrügen muss, wenn die Karten gezinkt sind. Du glaubst, dass das nicht aufhört, mit dem verlassen werden, mit dem enttäuscht werden, und begreifst nicht, dass du längst die Seiten gewechselt hast. (Die Regel liebe deinen Nächsten wie dich selbst gilt genauso für Verachtung.) Im Moment, wo etwas knackt in deinen Knochen, im Moment, wo sich die erste Störung im Herzschlag manifestiert, in diesem Moment fängst du mit dem Begreifen an. Verschluckst dich ein letztes Mal an der Wunde, die immer noch Wirklichkeit ist, auch wenn es keine Waffe mehr gibt. Du setzt deinen Fingerabdruck auch unter diese Nacht, unter jede Stunde, die dir die Augen zuhält, du lässt es geschehen, atmest durch, lässt es dir in Ruhe richtig schlecht gehen. Du nimmst noch eine Pause von dem, was du dir schuldig bist. Es ist an dir, das Herz dieses Tages auszutauschen. Es ist an dir, wütend zu sein, wütend auf jeden Moment, in dem du es dir zu leicht gemacht hast. Vielleicht trägst du schwer im Warten auf eine Rückkehr. Vielleicht willst du zurückspulen ins Gestern, aber Gestern ist das, was dich krank gemacht hat. Der einzige, der zurück kehren muss, ist der Traum, der dich an dich erinnert. Bilddank an Matt Austin.
post 180223160632 crawl-Datum: 03.06.2012rssThose were the days. Lass sie doch liegen, sagst du, sie liegen da gut, aber ich kann es nicht... Those were the days. Lass sie doch liegen, sagst du, sie liegen da gut, aber ich kann es nicht lassen, will sauber getrennten Gefühlsmüll recyceln, da ist noch eine Ahnung, ein unverdautes Stück Enttäuschung, ein Restschmerz, in dem ich schön sein kann. (Kennt sich jeder im Leid am besten?) Hinter der Stirn hat Medusa Zweifel ausgelegt, sie graben sich in meinen Blick, ich könnte nicht gut genug bleiben. Augenschattennächte hebeln die Wirklichkeit aus, diese ungeschmückte Welt, in der ich um Fassung ringen muss, jeden verdammten Tag. Manchmal kann ich es noch, dann schlüpfe ich aus meiner Haut in deine, kopple meine Finger aus, öffne Herzventile - ein Herzkammerkonzert, das ich für dich gebe, für niemanden sonst. Mit dem Bass verdampft die Angst, ich sehe Medusa ins erstbeste Puppengesicht. Ihre Plastikgebärde und mein Sprung ins Fragment. Da schmeckt was neu auf der Zunge, ich begreife: Medusa zieht keinen Hut vorm Leben, sie hungert es aus. Da ist ein Fluchtpunkt an deinem Hals, ich lege meine Hand auf deinen Leberfleck und schwöre darauf, dieser Morgen ist Lichtopiat, das hier ist ein Alphamoment, es ist Zeit, dass das Gestern in Flammen aufgeht. Destroy, I say!
post 1733640415911 crawl-Datum: 03.06.2012rssein Herz ist noch übrig vom Tag findet da ein Kribbeln statt zwischen uns, sag, sind wir Passanten oder sprechen wir uns einen Schritt nach vorn? zwischen uns ist Wetter, schlohweiß legt es sich über die Wärme deiner möglichen Briefe. Fußspuren einer Fotografie: dein Sepiablick, deine ungekämmten Augen, grobkörniger Gruß und Morgen: ein stumpfes Gefühl. sag, sind wir Passanten? deine Sternzeichen nehmen sich verdammt vage aus und dein Lachen klingt irgendwie ökumenisch. einen Anfang vorausgesetzt - wann werden wir Archivgeräusch sein? Bilddank an sofarfromnowon.
post 168632918673 crawl-Datum: 03.06.2012rssAuf wen wartest du? Man wird allein nicht heil. Man setzt sich nicht mit einer Tasse Tee auf eine Wiese und ist froh mit sich selbst. Das Pochen und Schaben deines Atems im Schlaf braucht ein Gegenüber, braucht ein leises Schnaufen, braucht einen Arm, der sich um deine Schultern schiebt. Die Möbiusschleife Schmerz lässt sich unterbrechen, wenn jemand dazwischen geht, sein Herz ins Spiel bringt. weiterlesen
post 161127531023 crawl-Datum: 03.06.2012rssWir haben lang genug gekämpft, sagst du und wirfst die Kanonenhandbücher nach oben, in die Luft. Wir... Wir haben lang genug gekämpft, sagst du und wirfst die Kanonenhandbücher nach oben, in die Luft. Wir desertieren von der Vergangenheit. Im Grunde sind wir Pazifisten, rufen wir den Gespenstern von gestern zu, und wenn wir wegrennen, dann nur Hand in Hand. Ich bin dein Soldatenmädchen, ich singe, wenn du nicht schlafen kannst. Um dem zu entgehen, fällst du in den Schlaf wie in einen Abgrund. (Die schönsten Träume entstehen immer aus Notwehr.) Unter der Decke, mit dir, wird es hell. Ein paar Hand voll Wand, ein paar Reste Tapete, die Sternbilder deiner Muttermale, das reicht mir als Welt. Uns umschnurren Moleküle, keine Streifschüsse mehr, die letzte, die beste Waffe bleibt das Wort. Wir werden auf den Händen zu euch kommen, die Füße in den Regen gestreckt. Zwischen jeder Zeile werden unsere Augen empor lugen. Wir sprengen uns durch eure Rippen, mitten ins Herz.
post 1541132046510 crawl-Datum: 03.06.2012rssIch bin also die, die ihr Herz zu oft den Falschen in die Hand gedrückt hat, damit sie es mitnehmen,... Ich bin also die, die ihr Herz zu oft den Falschen in die Hand gedrückt hat, damit sie es mitnehmen, an einen besseren Ort. Die gute Tage in großen Stücken schluckt, damit es länger warm bleibt im Magen. Die, die dir dazwischen kommt. Die dich mit dem Mund angeht. Die Geschichte, von der es zu viele Fassungen gibt. Die Fremde, zu der man nicht gehört, weil sie zu hartnäckig beim Verzweifeln ist. Die Witzfigur, die alle paar Wochen zu Boden geht und von Notfallmedizinern neue Diagnosen geschenkt bekommt. Die nicht oben schwimmen kann, weil sie zu lange unter Wasser geatmet hat. Die so sehr ein Zuhause braucht, dass niemand es ihr geben kann. Die nicht weiß, wie das gehen soll, sich dem Leben aussetzen. Deren Gesicht aus Zucker ist; es verschwindet im Regen. http://www.youtube.com/watch?v=zTGXUC5ul6Y
post 143692023044 crawl-Datum: 19.03.2012rssWenn du verzweifelst, glaubst du, das Leben begriffen zu haben, das Leben mit seinen Regeln, die... Wenn du verzweifelst, glaubst du, das Leben begriffen zu haben, das Leben mit seinen Regeln, die gegen dich sind - und wie jeder Glaube ist auch dieser falsch. Bilddank an feeltheeyes.
post 128416125184 crawl-Datum: 19.03.2012rssMein Name ist Pandora und ich stecke die Hände in die Manteltaschen, auf der Suche nach... Mein Name ist Pandora und ich stecke die Hände in die Manteltaschen, auf der Suche nach Sturm. Bilddank an Thomas Schubert.
post 125523987985 crawl-Datum: 19.03.2012rss10:10 Jede Farbe beißt sich fest, wenn du dich erinnerst, dass du sie zum letzten Mal siehst. Jedes Geräusch nimmt dich in den Blick, das Licht steigt dir hell in die Nase - die schönste, klarste Warnung. Du hast nicht geschlafen, sondern Stickstoffpreise verglichen, in deinem kleinen, kalten Raum fiele Stickstoff wie ein Vorhang zu Boden, an seinem Saum lägst du, der Schlaf käme mit ruhiger Endgültigkeit, vielleicht ein Lächeln zum Schluss, die Gewissheit, dass Stille käuflich bleibt. Der Morgen postiert sich im Kopf wie eine Armada. Schmerz im Blocksatz hinter der Stirn, von 200 Arten Kopfschmerz gehören dir heute 27, eine Nuance für jedes Jahr. Neben dir rumoren Nadeln, Doppelstockbetten für Kanülen, rumort ein Pflaster noch auf dem Arm. Der Sonograph wie ein Fossil, massiv und schweigend, das Warten auf den Schatten des Arztes in der Tür, ein Schatten, der sich in den Augenwinkeln fest wächst, ein Schatten, der bestimmt, ob du auch dieses Mal davon kommst, dich aus der Matrix geschlossener Räume und Zyklen hinaus biegen kannst. Kurs nehmen auf ein nächstes Jahr: die nautische Zielgerade. Du atmest ja noch, bewegst dich noch, auch nach Wochen, Monaten ohne Schlaf, der Schlaf zu nennen wäre; zu welcher Besinnung solltest du kommen? Du hast dich selbst aufs Spiel gesetzt und gewonnen. Ein letztes Würgen über den Blutresten, die du zurück lässt, als Beweis dafür, dass deine Wunde Wirklichkeit ist, aber nicht mehr die Waffe. (Du kannst noch nicht gehen, es gibt noch Dinge zu sagen, zu schreiben, es gilt noch Versprechen einzulösen, Versprechen von Freude.)
post 122088216705 crawl-Datum: 19.03.2012rss05:49 Ein Vibrieren, das im Nacken beginnt, als könnte der Hals den Kopf nicht mehr halten. Ein Wandern, die Wirbelsäule entlang - aufrecht bleiben, die neue Unmöglichkeit. Ein Beben in Ober- und Unterschenkeln, darüber in Vergessenheit geraten: die blau angelaufenen Handflächen. Als kröche etwas durch mich hindurch, pochte von innen gegen die Haut, ein Klopfen, ein Zeichen: bald. Als hätte ich nichts gelernt. Als wäre Schlaf etwas, das man sich beibringen muss. (Ich wünschte, der Wecker würde klingeln, dann wüsste ich, dass ich geträumt habe.) Tinnitus ist ein schlechtes Wort für Signalstörungen. Schallschuss und Echo: Muskelstolpern, Herzrasen und Blütenstaub vor Augen, Strukturen schwimmen, gondeln an mir vorbei. Ich kniee am Beckenrand, der Atem taucht abwärts, als blinkte eine Münze am Grund. Es bleibt etwas zurück, ein Begreifen vielleicht, es würde ja niemanden wundern, wenn dieses Wort Krebs Wahrheit würde, eine Silbe, mitten ins Gesicht, in den Körper geschmettert, denn was habe ich aus meinem Leben gemacht als eine zynische Bemerkung. Das Bedürfnis nach Zukunft tauchte nur noch in Behandlungsräumen auf, umgeben von Lichtern und Wörtern, die fremd bleiben müssen. Ich: eine Feier des Scheiterns. Was ist dieser Krebsverdacht mehr als eine beliebige Fortsetzung, ein nächster Versuch von Verfall. Wunden lassen sich nicht auf Karten einzeichnen, mein Körper ist Atlas, eine Sammlung von Gesten und Worten für Schmerz. Ein Wühlen in Fußnoten von gestern und Suchen nach Messern für morgen. Ich war immer zu gut darin, mich allein zu fühlen. (Wenn ich allein bin, gibt es mich nicht.) Im Schulterblick: die verschlissenen Menschen vergangener Jahre, sauber aufgefädelt, Therapeuten, Freunde und Liebhaber, noch zuckende Reste freundlicher Worte, ungelesener Briefe und Bücher. Im Nacken: der Morgen. Vielleicht ist meine Krankheit ein Traum, der auch ohne mich weiterleben kann. Vielleicht heißt Krebs nur, dass Zellen unsterblich werden.
post 118232040318 crawl-Datum: 19.03.2012rssNoch wuchert Grün an den Hängen, treiben Blätter rotblond zwischen den Wolken. Spatzen notieren... Noch wuchert Grün an den Hängen, treiben Blätter rotblond zwischen den Wolken. Spatzen notieren hellbraun auf Oktoberblau. Unten, vereinzelt, Marderpfoten und Kornkreise, Kastanienauslage und vor Fenstern aufgeworfene Blumenmünder. Die Tür schweigt wie beiläufig. Tageskunde Sonntag: eine Handvoll verschwommener Stunden steckt noch fest in den Gliedern - Krallenreste der Woche. Der Abend bringt gequirlte Treppen und geronnenes Lächeln. Der Winter, zugereistes Gefängnis, läuft sich neben dir warm, ein ungern gesehener Gast mit herzschwerem Gepäck. Allen Gerüchten zum Trotz gab es Sommer, gibt es Musik im Ohr und die richtigen Worte, schlafend neben dir auf dem Boden. Allen Gerüchten zum Trotz gibt es Umarmungen ohne Ferne im Kopf. Verbeiß dich in dieses Jetzt; hör auf, so zu tun, als wäre morgen mehr Zeit. Bilddank an run, don’t walk the sky.
post 109042344977 crawl-Datum: 19.03.2012rssWichtig ist, nie beim Anfang zu beginnen. Die Zähne hell und glatt geknirscht, unter unzählige Züge... Wichtig ist, nie beim Anfang zu beginnen. Die Zähne hell und glatt geknirscht, unter unzählige Züge geweint – der Raum, den es gab, dieser Welt-Raum, war zu groß für mich, ich ging in jedem Tag verloren. Und jetzt: in dich eingewickelt, egal, wo wir sind, mein Blick klettert nach oben; was wir sehen, weist selten genug über uns hinaus. Und jetzt: eine Möglichkeit hinter fleckigen Fabrikhallendecken, hinter Plakatauslagen, Bremslichtergasen, hinter Stumpfastbäumen, hinter dem Seiltanz dieses Moments ist alles durchschaubar. Alles spielt eine Rolle, die Rolle der anderen, ein dunstiger Film, maximal schwarzweiß. Und wir: fern von dieser grobkörnigen, jahrhundertelang geatmeten Luft, wir fliegen wie Pinguine unter Wasser, unsere unwegsame Welt muss nicht erklärt und nicht gerettet werden. Mit dir nur noch neues, helles Fleisch, mit dir über die alten Narben rudern, den Blick abgewandt, in eine Zeit, in der ich liebe. Wichtig ist, nie beim Anfang zu beginnen. Ich erinnere mich: nichts kann mir mehr zu nah kommen, denn da bist überall du. http://www.youtube.com/watch?v=GTkzyyv0DuA
post 1073284910414 crawl-Datum: 19.03.2012rssCordreste Unter der Woche reicht unser Blick bis zur Tür. Wir müssen gefasst sein auf Gamaschenweiß, auf vermessenes Magenta und bewegungsloses Gelb. Wer uns besucht, hat schlechte Nachrichten im Gepäck. Unsere Kunden haben Knopfaugen und Reißverschlussstimmen. Sie wollen unsichtbare Flicken, und sie wollen sie jetzt. Sie legen korkbraune Hosen und Rhabarberrüschenröcke auf den Tisch. Unser Nein liegt scharf unter Zungenpapier, wir können es uns nicht leisten. Schlammtöne verfolgen uns im Schlaf. Zum Trost beißen wir Butterkeksen die unsauberen Ränder ab. Dem Kaffee fehlt Milchzuversicht. Wir flicken mürrisch dünn gewordene Stellen; ungezählte Sicherheitsnadeln sind schon über Bord gegangen. Ich werfe Perlen vor deinen Saum; wir streiten um Borten und Stichlängen. Mittags pausen wir Worte vom Reißbrett und schneiden ein Lächeln zurecht. In unseren Jackentaschen klappern Notfallnadelkissen; an unseren Händen sind Stiche zu sehen. Im Urlaub zupfen wir gedankenverloren an Tischdecken und Kellnerschürzen. Wir schließen Hotelzimmertüren, öffnen Hemd- und Blusenkragen, fühlen nichts vom Teppich, auf dem wir stehen - seine Fransen krallen sich unerkannt um unsere Füße. Das Rot deiner Baumwolle: satt wie ein erster Schluck Wein. An meinen Oberschenkeln sammelt sich Tüll. Deine Hand nimmt die erste Etappe; sie kocht alle Farben ein. Dein Kuss schmeckt nach Cordresten. Zuhause will ich würziggrüne Karos und kokosnussweißen Samt. Wir greifen blind ins Stoffregal; nur mit geschlossenen Augen erkennen wir, was wir wollen. Wir prellen die Verkäufer um gerechte Preise, wir geben uns kühn. Kaum haben wir den Laden verlassen, greifen wir in die Taschen. Andacht im Fühlen, wir wollen es glatt und schimmernd und unverbraucht. Das Weiche ist unser Gewinn.
post 104376533258 crawl-Datum: 19.03.2012rssIhr zuckerbestäubten Orchideen: Ich habe für litradio Auszüge meines Romanprojekts... Ihr zuckerbestäubten Orchideen: Ich habe für litradio Auszüge meines Romanprojekts “Feindberührung” eingelesen. Wenn ihr mögt, kommt mich dort besuchen.
post 100810707195 crawl-Datum: 19.03.2012rssHör mir zu
Die Katze leckt sich hektisch übers Fell, als ob sie damit etwas aufhalten könnte.... Hör mir zu Die Katze leckt sich hektisch übers Fell, als ob sie damit etwas aufhalten könnte. Mutter schaufelt Sahne auf den Kuchen, ihre Stimme schaufelt synchron in meinem Bauch Schlamm nach oben. Verdunklungsgefahr. Mutter lächelt dazu, ihr Schauspiel kann alles zur Kulisse erklären. Wir sitzen auf Gartenstühlen, die sie mitgebracht hat, Mutter schafft sich überall einen Platz und beißt sich im Kirschkuchen fest, im Nachmittagslicht flackern ihre Zähne gelblich, mit etwas mehr Intensität könnte es Kurkuma sein, die letzte Verfeinerung für ein gelungenes Curry. Ich bringe nichts herunter, in jedem fleischigen Kuchenstück stecken Mutters Adern, kirschblutrot wie die Lippen in ihrem Gelatinegesicht. Jeder Krümel eine Hautschuppe, Mutter kehrt sie zusammen, unter ihren marzipanfarbenen Nägeln sammelt sich Schutt. Ich greife zur Kaffeekanne, wenn ich mir schon nicht in den schmerzenden Bauch greifen kann, meine weichen, teigigen Verzweiflungsringe kneten, mich selbst für den nächsten Kuchen verwenden. Der Weg nach oben endet am Fenster, ich bin verschwommener Umriss mit zerkochter Stirn. Unten gibt es Trümmer, die ich zu verantworten habe, Menschen und Rasen, ein Tanz aus Chromosomen und Chlorophyll. Mein Junge, der die Arme verschränkt, und Mutter mit breitem Lächeln und breiten Schultern, breit und ausgebeult von der Last der Welt und ihren Schulterpolstern. Das hier kann nicht jetzt sein, die heiße Stirn mit Anlauf an die kotzgrünen Kacheln der Badezimmerwand gelehnt. Meine Hände legen sich fester an den Fensterrahmen. Zählt Halt noch als Halt, wenn man ihn nur sucht, um wieder loszulassen? Was mit meinen Schuhen passiert ist, weiß ich nicht. Meine rot bestrumpften Füße stehen auf der kalten Heizung, meine Zehen in die schmalen, berechenbaren Schluchten geklemmt. Die Fensterflügel weit offen, das Weiß der Rahmen platzt in Fetzen herunter. Ich denke an Wind, an ein leichtes Beugen nach vorn. Unten ist Mutter von Kirschkuchen zu Kirschlikör übergegangen, versucht, ihre Finger ins Fell der sich sträubenden Katze zu krallen - was Mutter gemütlich nennt, ist schon immer Hohn gewesen und es ist, als hätte ich erneut nur eine Handvoll Jahre vorzuweisen, als läge alles in ihrer Macht, als läge ich mit ihr am Rand der Welt, dort, wo niemand schläft. Die Minuten gähnen sich von mir weg, ziehen käsehelle Fäden, in ihrem klebrigen Geflecht ist der Junge verschwunden, ich blinzle krampfhaft, aber er greift von hinten um meine Hüfte und hebt mich von der Heizung. Einen Moment lang baumeln meine nylonroten Füße in der Luft - ich wollte doch haltlos sein -, bevor sie auf glattem Boden landen und der Blick des Jungen sich schärfer in meine Wangen brennt, als jede Ohrfeige es zustande brächte. Er nimmt meine Hand und der Schlamm zieht sich zusammen, klumpt und sinkt, in meinen Magen, vielleicht auch tiefer, vielleicht hinterlasse ich schwarze Fußspuren auf dem Weg nach unten, die Kaffeekanne ist im Bad geblieben, bevor Mutter danach fragen kann, sagt der Junge etwas, das das Rot meiner Nylons in Mutters Gesicht treibt, sie rafft Gesichtszüge und Gartenstühle zusammen, ihr Mund klappt auf und zu, die aufgeschwemmte Milchstraße ihrer Arme rudert durch die Dämmerung, greift im Verschwinden nach den ersten Sternen, packt sie in Stanniolpapier. Blut ist vielleicht dicker als Wasser, sagt der Junge, vor Allem aber heißt Blut, dass du verwundet worden bist.
post 672237262319 crawl-Datum: 19.03.2012rssWahrscheinlich kannst du nicht fassen, wie schnell die Jahre vergangen sind, Tove, warum sollte es... Wahrscheinlich kannst du nicht fassen, wie schnell die Jahre vergangen sind, Tove, warum sollte es dir besser gehen als mir. Wie stellst du dir mich vor? Vielleicht bin ich ein alter Bibliothekar mit Nickelbrille, der nachts die Seitenzahlen der Bücher überprüft, nicht bei Kerzenlicht, das wäre zu gefährlich. Vielleicht bin ich Waffenhändler und überschlage die Leben, die ich zu verantworten habe, wenn ich nicht schlafen kann. Vielleicht bin ich Zeitungsausträger, einer von denen, die tagsüber nicht funktionieren und nachts dafür sorgen, dass die Normalen ihren Tag wie gewohnt beginnen können. Die Normalen, mit ihren beruhigenden Frisuren, die ein Leben ohne Mobiltelefon für kompliziert halten, die für einen Strauß Blumen vier Wochen Rückgaberecht erwarten, die Normalen, die glücklich vor sich hin leben wollen, für eine bessere Statistik. Die Normalen, die ihren Kick durch Reflexion bekommen, aber verdammt noch mal, Alufolie reflektiert auch. Am stumpfsinnigsten ist es, etwas Sinnvolles tun zu wollen. Hat das Leben uns überstimmt, Tove? Reichen unsere Fünf-Minuten-Fluchten nicht mehr, die Zigarette nicht, der immer zu bittere Kaffee nicht, die Fünf-Minuten-Illusion, nur juristisch erwachsen zu sein? Hast du die Suche nach nostalgischen Metaphern für Musik durch Interpretennamen ersetzt, hast du das erste Auto gekauft, die erste Wohnung gemietet? Hast du festgestellt, dass Reisen nicht mehr reicht, um Erinnerungen zu produzieren, und dass der Alltag schweres Handwerk ist? Der Pflichtteil heißt Träumen, Tove, und vielleicht bist du ein Versager geworden, aufgeschwemmt im bodenständigen Gefühl volljähriger Sätze. Versagen heißt, deine Traurigkeit nicht mehr zu brauchen, versagen heißt, dass alles an seinem Platz ist. Versagen heißt, dass dir die Worte ausgehen. Es gibt Wichtigeres als das Schreiben, sonst gäbe es nichts, worüber man schreiben kann, eines Tages, nicht heute. Ich schreibe nicht mehr. Das hier ist nur die Einleitung zu einem Brief an dich, Tove, eine Einleitung, mit der du mich finden kannst. Wenn du es willst.
post 356911355511 crawl-Datum: 04.01.2012rssDie Stelle, an der wir angefangen haben, läuft im Repeat – ich spule nach vorn.
Pflichtteil Traum:... Die Stelle, an der wir angefangen haben, läuft im Repeat – ich spule nach vorn. Pflichtteil Traum: Wir brauchen die Wunden nur, um uns am nächsten Morgen zu erinnern, dass wir bereit waren, uns zu verletzen. Aber was verstehen wir schon vom Träumen, unsere Worte gehorchen uns nicht mal im Schlaf. Der Alltag ist ein strapaziertes Paradies. Wir haben Urlaubsgesichter aufgesetzt, wir sind Rucksacktouristen im Land des Suffs und pilgern uns elend. Die Nacht fällt vor uns auf die Straße, unser “Wir” kriecht auf allen Vieren. Mein Körper kennt 142 Worte für Schmerz, sage ich und sehe dir zu, wie du weg schaust. Die Kompassnadel auf deiner Haut schlägt in die falsche Richtung aus. Deine Zehen sind am Boden fest getackert, an deiner Überzeugung, dass am Ende doch alles gut wird. Diese Überzeugung, die dir ein Leben, wie du es führst, nicht austreiben kann. Du weißt nicht, wie man fällt. Hunt your karma down. Ich wurde nicht dazu geboren, mich kurz zu fassen. Ich wurde nicht geboren, um es dir leicht zu machen. Ein Herz ist kein brennbares Material. In meinem Gesicht steht ein unbeholfen gemaltes Lächeln und sagt: „Ich habe nicht gut für mich gesorgt.“ Ich wünschte, ich wäre besser im Leben. Ich wünschte, ich könnte deinen Daumen in meinen Mund schieben und schlafen.
post 554899603921 crawl-Datum: 04.01.2012rssfür Ron Winkler Das Meer schickt Blaufrequenzen aus. Dieser Tag ist kein Farbfehler; wir staunen Küsten und inhalieren Wolken. Möwenrundflug statt Mittagsschlaf. Wir werden vom Wind bestürmt; unsere Sohlen erzählen sich Sandgeschichten, erzählen von Eiscreme und Sonnenkugelbäuchen. Auf unserer Decke liegen Wäschenester; Fische sind uns voraus. Wir umschwimmen die Quallen mit ihren aufgeschwemmten Gesichtern, wir betasten Muschelnähte und lassen uns von Marienkäfern trocknen; sie arbeiten im Schichtdienst auf unseren Armen. Der Horizont kocht Schiffsmeldungen ein: Heute sammeln wir Himmelsrichtungen. Bilddank an Lucy Muskalunge.
post 519527310614 crawl-Datum: 04.01.2012rssNotfallherz Auf dem rosa Zettel steht „Notfall“, deswegen soll ich nicht mit den anderen fernsehen und Automatenwasser trinken, sondern auf einer Trage liegen, dem Aufnahmetresen gegenüber, in Blickweite. Weißes Papierknistern zwischen dem harten Polster und mir, Hygienevorschrift. In dieses Knistern lege ich mich, versuche, unauffällig zu atmen, als sei ich Kind und presste mich auf einen Feldboden, gefallen in einem Krieg ohne Waffen. Die anderen werden nach und nach aufgerufen, ein Lokalgangster mit angeschossener Hand, ein kleines Mädchen mit blau geprügelten Augen, eine dicke Mutter mit noch dickerem Sohn und Magenschmerzen. Neben mir sammeln sich weitere Tragen. Festgeschnallte alte Menschen, Faltengesichter und schreiverzerrte Münder. Krankenschwestern verteilen Spritzen und barsche Worte; währenddessen schlägt mein Herz, mein Notfallherz, immer schneller und nimmt mir die Luft. Ich kann keinen Notruf abgeben, weil dafür die Luftnot zu groß ist und ich frage mich, ob es das jetzt war. Ob ich in der Sterilität eines Krankenhauses sterbe, ohne etwas zurück zu lassen, das bleibt. Immerhin: ich weine, also lebe ich noch. Die Ärztin, die schließlich auftaucht, ist klein und pummlig, sie fragt, ob ich eine Patientenverfügung hätte oder einen Organspendeausweis und lässt mich dann auf meiner Trage in ein Dreierzimmer rollen, die Pfleger sind gesichtslos vor meinem Tränenvorhang und legen Kabelverbindungen zu piepsenden Monitoren, Monitoren, die auf mich aufpassen sollen, weil ich das offensichtlich nicht mehr kann. Der restliche Tag unterteilt sich in Blutentnahmen, die Pflasterreste an Armen, Händen und Füßen sehen wie Vereisungen aus, eine davon herzförmig: ein Ballonherz an einer Schnur. Die zwei Frauen neben mir fallen sich gegenseitig ins Wort - wenn sie nicht von Königsfamilien sprechen, dann von Einsamkeit. Ich versuche, mir einzureden, dass das Plätschern in ihren Urinbeuteln wie ein Bach klingt und dass ihr Erbrechen vorm Frühstück nur gesund sein kann; der Toast ist ohnehin kalt und hart wie das Braun der unberührten Schränke. Wir sind verkabelt, wir können nichts außer warten. Immerhin: ich bekomme Besuch. Der Besuch sitzt neben mir auf dem schmalen Bett, unter uns Plastik, ein Schutz gegen alles, was flüssig und menschlich ist. Der Besuch legt mir seinen Kopfhörer ans Ohr, Low singen „Try to sleep“ und die Blutdruckmanschette zieht sich zusammen, lässt meine Hand ein Stück seinen Oberschenkel nach oben wandern. Mit dem Besuch neben mir kann ich schlafen. Der nächste Morgen bringt wenig Neues: Mit meinem Herz stimmt etwas nicht. Vielleicht wohnt in ihm immer noch jemand, den es nicht gibt.
post 493145126612 crawl-Datum: 04.01.2012rssDer Wein ist clean. Wir bestellen Ente, die schwimmen und singen kann und ernten gebackenen Tofu.... Der Wein ist clean. Wir bestellen Ente, die schwimmen und singen kann und ernten gebackenen Tofu. Später feilschen wir um Sonnenbrillen und der Abend gibt uns ein Eis aus - unserem Schokoladenlächeln entkommt niemand. Auf der Oberbaumbrücke steht ein Mann im Uringestank und mixt Mojitos; ein schmerbäuchiger Engländer hält uns eine Socke unter die Nase, er will gegen Spenden Osterhase spielen. Die Canons der Hipstermädchen sind ihre eigene Persiflage, zwinkernd kuscheln sie sich an wehende Polyesterblusen, baumeln gegen verschwitzte Leggins. (Wir wären ja alle gern zerbrechlich.) Das schwimmende Hostel erfüllt western standards, die Lounge bleibt trotzdem unbesetzt, ein Floß in Armyfarben treibt vorbei, der Kapitän trägt Ray-ban und zeigt den Mittelfinger nur, weil sein in die Jahre gekommenes baby ihn knipst. Wer mir zu nah kommt, muss küssen. Ich lecke Morgen in deine Augenbrauen. Die Bäume sind Vogelherbergen, eine Katze legt den Kopf schräg, wir lenken sie mit Miauen ab. Die machen Liebe, kichert es aus der Nähe, und ich denke, bei Bukowski würde das heißen, er fickte sie durch.
post 428949875313 crawl-Datum: 04.01.2012rssDu brauchst niemanden, der dich rettet. Du brauchst jemanden, der dich an den Menschen erinnert, der... Du brauchst niemanden, der dich rettet. Du brauchst jemanden, der dich an den Menschen erinnert, der du sein kannst.
post 426861605212 crawl-Datum: 04.01.2012rssTrösten können kleine Dinge; ich suche nach den großen. Trösten können kleine Dinge; ich suche nach den großen.
post 416529080811 crawl-Datum: 04.01.2012rssWir sind süchtig danach, zu verschwinden. [Dieser Blog wächst in euren Händen, unter euren Blicken. Jedes Wort: für euch, und die Freude. Mit euch: herzhoch springen] Schau in die Kühle. Ein Lächeln wächst ungefragt zwischen den Mündern. Etwas verschiebt sich, dieser Abend nimmt uns vorweg. Kein Donner zu hören; nur Löffelpoltern auf Glas, Paukenschlag Eis auf der Zunge und Sahnerinnsal am Hals. Es gibt nichts, was gegen Herzschwäche spricht; sie sichert das Gelände für uns. Ich wache neben dir auf dem Boden auf; wir zählen zu denen, die nachts am besten blühen. Wir zählen zu denen, die süchtig danach sind, zu verschwinden. Wenn man es sagen dürfte, ich würde sagen: In unseren Fingerkuppen schläft Licht. Bilddank an momentofchange.
post 409714611510 crawl-Datum: 04.01.2012rssMelancholie ist unwiderstehlich mit ihrem dünnen Hemd und den halb geöffneten Lippen. Melancholie... Melancholie ist unwiderstehlich mit ihrem dünnen Hemd und den halb geöffneten Lippen. Melancholie schlägt sacht gegen deine Schenkel und etwas Nasses taumelt nach unten. Melancholie legt einen Fransenschal nachlässig um deine Handgelenke, ehe sie dir ohne Vorwarnung den Mund verschließt. Walnussgeschmack. Dringlichkeit. Deine Nasenspitze glänzt von Melancholie, und du gehst ihr leicht von der Hand. Melancholie tariert Vermissen aus und schnitzt den Morgen grobkörnig vor dein Gesicht. Ihre Schönheit wiegt schwer; sie schmeckt nach allem, was falsch ist in dir. Melancholie bringt dir bei, alles zu verstehen und wenig besser zu machen. Mit ihr lebst du auch dieses uneingestandene Jahr. Manchmal nimmt dein Atem zwei Stufen auf einmal, aber in ihrem Land bleibt nichts übrig, als sich zu verirren. Melancholie macht dein Herz zu einem üblen, einem unerkundbaren Ort. Bilddank an weloveillustration.tumblr.com.
post 383899301810 crawl-Datum: 04.01.2012rssVielleicht können deine Gespenster meine in die Flucht schlagen.
Dank an Modest Mekisch Vielleicht können deine Gespenster meine in die Flucht schlagen. Dank an Modest Mekisch
post 38752337369 crawl-Datum: 04.11.2011rssDieses Leben ist die Geschichte, die du nicht erfinden kannst. Dieses Leben ist der Ort, wo du... Dieses Leben ist die Geschichte, die du nicht erfinden kannst. Dieses Leben ist der Ort, wo du überwinterst, wo du immer neue Unmöglichkeiten in fremde Ohren flüsterst und das Lächeln des Gefesselten lächelst, des Verletzten, der weiß, dass nichts Gutes zu erwarten ist. Der bereit ist, an jedes Versprechen zu glauben und an keins. (Dieses Leben ist für den, der nicht bleiben kann.) Dieses Leben ist wie dieser Tag immer dasselbe, dieser Tag beugt sich über dich und erklärt, du seist zu leicht, zu schwer gewesen. Dieser Tag geschieht nicht einfach. Dieser Tag zielt auf dich. Hol ihn heim und tausch sein Herz aus. Hör auf, vor deiner Stille Angst zu haben. Du bist spät dran. Mit dir.
post 37449027508 crawl-Datum: 04.11.2011rssDu bist zu gut darin, dich zu foltern. Du schläfst nicht mehr, du verträumst die Tage und läufst... Du bist zu gut darin, dich zu foltern. Du schläfst nicht mehr, du verträumst die Tage und läufst nachts durch die Stadt. Deine Augen am Himmel fest gesaugt, deine Hände zerzauste Vögel, manchmal triffst du einen Fremdvertrauten, der sie halten kann, manchmal lächelst du, aber das ist nur dein sichtbarer Teil. Du schüttelst kein Wir mehr aus dem Handgelenk; ein Gegenüber bedeutet nur Buchstabenhaufen, die du nicht verstehst, die dir in den nutzlosen Kopf starren und auf Echos warten. Eine Biografie steht der anderen gegenüber und weiß nicht, was tun. Du hast ein Zuhause gebraucht, so sehr gebraucht, dass es dir jetzt niemand mehr geben kann. Jede Berührung muss verschwinden in all dem, was fehlt. Dieses Fehlen hat dich zu dem gemacht, was du bist - eine Gestalt aus Regen. Lächeln ist nur Zwischenzeit, du gibst sie mit vollen Händen aus. Alles fällt dir aus den Fingern, dein Ich fällt dir aus den Fingern, der fremde Mund auf deiner Brust rafft noch ein paar Reste zusammen. Glück ist wie die Seele ein Betrug, du suchst sie umsonst. Du befragst das Gestern und weckst die letzten Dämonen auf. Sie scheren dich kahl, über blanke Haut rutscht Luft mit ihren heißjuckenden, ihren Läusegedanken. Aufkratzen hilft nicht, so wie nichts mehr hilft. Was Verzweiflung macht, lässt sich nicht beschreiben, weil sie alles lähmt - auch die Zunge.
post 341152460311 crawl-Datum: 04.11.2011rssWir bauen eine Höhle aus Kapuzen. Darunter züchten wir Glücksmoleküle. Seine Zunge schmeckt jedes... Wir bauen eine Höhle aus Kapuzen. Darunter züchten wir Glücksmoleküle. Seine Zunge schmeckt jedes Mal neu. Ich hatte mit einer Liste begonnen. Hustensirup, Schwarzbrot, Vanillepudding… bei Anis-Kümmel-Plätzchen hörte ich auf. Manchmal greifen wir nach Weidenkätzchen, wenn Äste uns streifen. Sie müssen entschuldigen, wir sehen nicht gut. Wir tragen keine Brillen; Sprach- und Sehzentrum unserer Gehirne sind rosarot getüncht. Meine Haarfarbe heißt wie seine Lieblingszahl: 65. Wir essen Tomaten, die in Gewächshäusern zur Welt gekommen sind. Seine Hände öffnen den Vorhang auf meiner Stirn. Sie riechen nach Mozzarella. Ich schließe die Augen und denke mir Basilikum dazu.
post 28987666399 crawl-Datum: 12.10.2011rssIn welcher Sprache hast du gelernt, was „böse“ bedeutet?
Wovon bist du überzeugt?
Für welche Sucht... In welcher Sprache hast du gelernt, was „böse“ bedeutet? Wovon bist du überzeugt? Für welche Sucht hast du dich entschieden? An wem misst du dein Glück? Was verzeihst du einem anderen nicht? Was verachtest du an dir? Worauf bist du stolz? Mit wem fühlst du? Bilddank an Maxie Fischer
post 26394609818 crawl-Datum: 05.09.2011rssIn meinem Kopf Fliegenpilzgemüse - die Füße wollen mit dem Straucheln nicht aufhören. Ich brauche... In meinem Kopf Fliegenpilzgemüse - die Füße wollen mit dem Straucheln nicht aufhören. Ich brauche fremde Hilfe, um mir ein Bein zu stellen. Kartenhausgedanken. Herz Bube fängt Feuer. Du sprichst in slow motion, deine Worte legen sich wie Geister vors Fenster. Die Luft atmet sich schwer. Dein Blick: morgenbetont, einsichtslos. Die Tür schließt zu leise, als dass ich glauben könnte, dass du je in mir gewohnt hast. Ich wasch deine Briefe auf 30 Grad, im Schleudergang fallen Mandelsplitterbomben durch Kehle und Magen. Ich werde mich nicht an dich erinnern. Mein Herz ist kein Stundenhotel und es wird einen Mund geben, in den ich meine Fragen legen kann. Bilddank an Maxie Fischer
post 25311192732 crawl-Datum: 09.05.2011post“In meiner Hand liegen drei Wünsche und ich frage mich, ob Sparsamkeit nicht eine Form von Sterben ist.“ Ich habe an mir selbst gespart, an der Möglichkeit von Freude. Stranden an schuldlosen Fingern, an Brüsten unter Spitzenhemdchen und geweißten Schatten unter den Augen - ich war eine Spitzfindigkeit zwischen schafblutroten Lippen und wollte gerettet werden. Aber wer retten will, spürt nur sich selbst in jeder Umarmung, versucht sich selbst am Ertrinken zu hindern. Man kann nicht bei dem bleiben, der retten will; er kostet zu viel. Ich war eine Geschichte von Echos. Die Sätze lappten übereinander, hymenlos, und jetzt werfe ich mein Herz gegen die eigene Wand, löffle Suppendunkel aus der eigenen Hirnschale. Die Suche nach dem Glück steht im umgekehrten Verhältnis zur Fähigkeit, es finden, es ertragen zu können. Es wird keine neue Projektions-Stelle vergeben. Vielleicht hat Narziss heute Nacht die Stadt verlassen. Bilddank an Christian Kintner, Kursivwortdank an Rabesken
post 24621080312 crawl-Datum: 09.05.2011postIch bin mein eigener Baum. Mandelkronen und Luftpost zu einem Stern weit oben. Ich habe nicht mitgemacht, niemanden gefragt, was passend wäre. Für Verwandte, für mich. Die müden Blicke der Verkäufer galten mir nicht. Kein knisterndes Geschenkpapier, kein entnervt zurecht gezupftes Klebeband, kein Zorn, keine Eile. Sich umspülen lassen von stoßenden Armen, tretenden Füßen und zurück kehren in eine Wohnung mit beherzt glänzendem Holzboden. Die Stille lässt sich fassen. Sie dringt aus beleuchteten Fenstern um mich herum. Weihnachtssterne, und Lichterketten wie bunte Finger auf Scheiben verstreut. Was fehlt, sind keine Worte, die ich mir hätte abholen können wie eine Handvoll Umarmungen. Was fehlt, ist die Gewissheit, dass Schweigen sich selbst die Berechtigung nimmt. Dass man nicht bereit sein muss, heim zu gehen. Sondern dass man es einfach nur tun muss. Bilddank an Martin Petersen
post 13447026845 crawl-Datum: 09.05.2011postIch habe diese Zeit nicht gewählt, und auch diese Stadt nicht, aber ich bin dort das geworden, was bei mir als groß durchgehen muss. Heute wollte ich sie mir erlaufen, ein weiteres Mal. Ein erstes Mal. Vorbei am Begräbnisinstitut, über dem eine Uhr behauptet, es sei kurz vor zwölf, vorbei an Taubenresten am Boden, und dann plötzlich, mitten in der Fußgängerzone, ein Klavier und ein Junge in schwarz, der nichts sieht von seiner Umgebung, der nur für jeden gelungenen Notenstapel lächelt, nicht für mich. Vielleicht habe ich heute verstanden, was Musik heißt. Der Wind ohrfeigt nicht mehr; im Hals schnürt sich kein Knotenbündel und Schatten für Schatten steigt aus dem Boden und verbeugt sich im Sturz. Musik bedeutet, einfach nur sein zu können, diesen einen Moment lang die Fremde nach Hause zu schicken. (Sie hat eines, du weißt davon.) Musik bedeutet, ohne Worte zu sein, keinen Aufstand mehr auszurufen gegen das, was man ist. [Sein Name ist Benedikt Thomann und ich will ihm danke sagen.]
post 11739616616 crawl-Datum: 07.03.2011rssDeine Worte sind in der Stadt und machen mich hilflos. Einen rußigen Atemzug lang sprichst du uns...Deine Worte sind in der Stadt und machen mich hilflos. Einen rußigen Atemzug lang sprichst du uns...
post 11089685636 crawl-Datum: 07.03.2011rssWir sind Frischfleisch und wohnen in Abstellkammern, in Konjunktiven, mit Notstromaggregaten. Auf...Wir sind Frischfleisch und wohnen in Abstellkammern, in Konjunktiven, mit Notstromaggregaten. Auf...